Naturbursche, 11. August 2003. Im Sommer vor den Wahlen erholt sich SVP-Parteipräsident Ueli Maurer auf seinem Hausberg Bachtel. Hier geht er oft mit seinen Kindern zelten. «Ich kann 40 Arten von Gräsern blind erschmecken», sagt er später. Für «Wetten, dass …?» reichts allerdings nicht.
Christian LanzChrampfer, April 2009. Seinen Balkon im Bundeshaus teilt Maurer mit Doris Leuthard. Oft arbeitet er bis 23 Uhr. «Die Tage sind lang und intensiv. Aber mir machts Spass.» In der Stadt leben möchte er nicht. «Ich will die Vögel zwitschern hören.» Deshalb wohnt er unter der Woche in Münsingen, später in Adelboden.
Kurt ReichenbachBauernsohn, Oktober 1999. Unter Maurer wird die SVP zur stärksten Partei. «Alle, die bis jetzt über mich lachten, müssen mich endlich ernst nehmen», sagt Bauernsohn Maurer beim Hofbesuch von Parteikollege Max Binder. «Ich wäre gern Bauer geworden, aber wir hatten keinen eigenen Hof.»
Kurt ReichenbachFamilienmensch, Dezember 2008: Mit seiner Frau Anne-Claude und den sechs Kindern nach der Wahl in den Bundesrat. «Für meine Kinder ist die Wahl eine Art Genugtuung. Sie haben oft unter ihrem prominenten Vater gelitten.» Tochter Sidonia (r.) begleitet ihn auch später zu Anlässen.
SoBli/Karl-Heinz HugSportskanone, März 2013. Sechs Jahre amtet Maurer als Sportminister. Mehrmals nimmt er in dieser Zeit am 90 Kilometer langen Wasalauf in Schweden teil. Als junger Mann qualifizierte sich Maurer im Langlauf für die Schweizer Meisterschaften. «Langlauf ist ein Sport für Individualisten, wie die Politik auch.»
Kurt ReichenbachKlassenclown, Juli 2021: Als Finanzminister fühlt sich Maurer wohl und gibt auf dem Bundesratsreisli in die Heimat von Parteikollege Guy Parmelin den Unterhalter. Der Waadtländer zeigt sich letzte Woche überrascht über den Rücktritt – typisch Ueli, er erwischte das Kollegium öfter auf dem falschen Fuss.
Charly HugArmeechef, April 2014: Beim Weibeln für den Gripen-Kampfjet besucht Maurer die Kaserne in Herisau – und kauft ein Badetüechli. Nichts weniger als «die beste Armee der Welt» verspricht er beim Amtsantritt. Doch das Volk kann er nicht zum Kauf des Gripen überzeugen.
Kurt ReichenbachScharfmacher, Oktober 1996. Seit acht Monaten ist Maurer SVP-Parteipräsident. Kritiker sagen, er sei der verlängerte Arm von Christoph Blocher. Auf die Frage, ob er nun Ueli der Knecht sei, sagt er: «Ueli der Meister». Unter seiner Ägide entstehen die umstrittenen Schäfli-Plakate. Die SVP treibt die anderen Parteien vor sich her.
Charles Seiler