Ein gewisses Schmerzlevel hat die Schweizer Sportlerin Romy Tschopp (30) immer. Die Ursache dafür ist ihr Geburtsgebrechen – die Para-Snowboarderin kam mit einem offenen Rücken zur Welt, wobei das Rückenmark verletzt wurde. Das führt zu Nervenschmerzen, die sie in ihren Beinen und Füssen spürt. «Die Schmerzen sind nicht immer schlimm, aber natürlich machen sie mich manchmal wahnsinnig», sagt sie im SI.Talk. Aber: «Ich habe so viel Positives in meinem Leben, dass ich dem negativen Schmerz nicht so viel Aufmerksamkeit schenken will.»
Wegen ihrer Beeinträchtigung ist Romy Tschopp des Öfteren auf fremde Hilfe angewiesen. Die grosse Freiheit spürt sie auf dem Schnee, wo sie es in der Disziplin Snowboard Cross im Para-Snowboarding bis zur Vize-Weltmeisterin schaffte. Als erste Schweizer Snowboarderin fuhr sie sogar an die Paralympischen Winterspielen in Peking. «Das macht mich schon sehr stolz, das war ein grosser Moment», sagt Romy Tschopp.
Es ist wichtig, auch über schwierige Themen zu sprechen
Romy Tschopp strahlt eine unerschütterliche Positivität aus, ist Optimistin und sieht auch in Schwierigkeiten oft das Gute. Trotzdem gibt es Momenten, in denen ihr nicht alles leicht fällt. «In der Öffentlichkeit kann ich Probleme gut überspielen – im Privaten bricht es manchmal schon über mich herein», gibt sie zu.
Tabuthemen, wie zum Beispiel ihre Inkontinenz offen anzusprechen, ist Romy Tschopp wichtig. «Darüber zu reden, bricht das Eis und dann werden solche Themen normal», ist sie überzeugt. Dennoch sagt sie: «Es gibt in der Gesellschaft noch viele Hürden zu überwinden.»
Wie Romy Tschopp zum Snowboarden kam, wie sie ihren Sport ausüben kann und mit welchen Herausforderungen sie tagtäglich konfrontiert ist – das und mehr erzählt sie im SI.Talk.