Entspannt steht Michelle Hunziker (45) zu Hause am Bügelbrett und glättet ihren Anzug für einen Auftritt. Die beiden Töchter, Celeste (7) und Sole (9) sind in der Schule, ihre Mutter hat sie wie jeden Morgen nach dem Frühstück zur Schule gebracht. «In Mailand hats längst wieder genauso viel Stau wie vor Corona», sagt sie. Auch ihr morgendliches Fitnesstraining hat die dreifache Mutter schon hinter sich. Hunziker ist Frühaufsteherin, die «Wetten, dass ..?»-Moderatorin krabbelt jeweils um sechs Uhr aus dem Bett. Für den Abend hat sich Harold, ihr elf Jahre älterer Bruder, aus der Schweiz zu einem Kurzbesuch angemeldet. Michelles Mama Ineke wird ebenfalls vorbeikommen, und so hat die Moderatorin geplant, gemeinsam mit ihrer Nanny die Familie daheim zu bekochen.
Ihrem aktuellen Auftritt bei «Wetten, dass..?» sieht die Moderatorin gelassen entgegen. Sie hat sich gewissenhaft vorbereitet, telefonierte drei Wochen vorab mit den Autoren der Kultsendung und liess sich detailliert briefen zu Kandidaten, Gästen – und natürlich zu den Wetten. «Wir teilen die Aufgaben gut unter uns auf. Thomas Gottschalk kümmert sich um die prominenten Gäste auf der Couch, ich betreue die Wettkandidaten und erkläre jeweils die Wetten. Von daher ist alles total easy!»
Seit unserem letzten Treffen mit Michelle in Andermatt UR sind elf Monate vergangen. Damals bestätigte sie, gerade frisch getrennt zu sein von ihrem Ehemann Tomaso Trussardi, liess sich aber ansonsten beim Dreh für einen Tourismus-Werbefilm nichts anmerken. Dass es seither vermeintlich ruhiger um sie geworden ist, verneint sie aber. «In der Schweiz mag dieser Eindruck entstehen, in Italien war ich keine Minute aus der Öffentlichkeit verschwunden. Selbst wenn ich es versuchen würde, es wäre schwierig, weil Paparazzi stets hinter mir her sind.»
Ablenkung durch Kampfsport
Dennoch nahm sich Michelle zuletzt mehr Zeit für sich. Unter anderem legte sie im Kyokushin-Karate, das sie seit Beginn der Coronapandemie trainiert, erfolgreich die Prüfung für den blauen Gürtel ab. «Mir geht es bei diesem Vollkontaktsport nicht allein um den Aspekt der Selbstverteidigung, ich merke vielmehr, wie gut es dem Geist tut. Das wiederum stärkt sowohl mein Selbstbewusstsein als auch das Selbstvertrauen.» Überhaupt gehe es ihr – einst von der italienischen Presse zu «Italiens schönstem Po» gewählt – längst nicht mehr um ästhetische Aspekte, wenn sie Sport treibe. Dreimal wöchentlich trainiert sie zwei Stunden Kampfsport. «In diesen Stunden habe ich keine Zeit, über Probleme nachzudenken, sondern ich bin extrem fokussiert, konzentriert und fordere meinen Geist.»
Und noch etwas hat sie in ihrem Alltag geändert. «Auch wenn ich in meinem Beruf informiert sein und bleiben muss, ich schränke meinen Nachrichtenkonsum bewusst ein.» Für sie sei es gerade in jüngerer Zeit, die geprägt ist von Meldungen über Corona, Ukraine-Krieg, Energieknappheit, Gasmangel, Teuerung und anderen Krisen, umso wichtiger geworden, auch die positiven Aspekte des Lebens zu sehen und sich auf ihre Familie zu konzentrieren.
Michelle lag Aurora in den Armen und weinte
Ganz besonders freut sich Hunziker auf ein neues Kapitel in ihrem Leben – dem als Grosi. Als ihre älteste Tochter Aurora (25) sie vor einigen Wochen mit der Nachricht überrascht habe, Mutter zu werden und damit ihre «Mamma» zur «Nonna» zu machen, «lag ich einfach in Auroras Armen und weinte vor lauter Glück». Aurora, die aus Hunzikers erster Ehe mit dem Popsänger Eros Ramazzotti (59) entstammt, ist im fünften Monat mit einem Buben schwanger. «Ich fühle mich gesegnet, endlich einen Jungen in der Familie zu haben.»
Sie möchte eine wichtige Rolle als Grosi spielen
Und was für ein Grosi will sie sein? «Ich möchte präsent, jedoch nicht aufdringlich erscheinen und eine wichtige Rolle im Leben meines Enkelkindes spielen. Für ihre Tochter, die noch jung sei und viel vorhabe im Leben, sei das sicher «gäbig». Erst kürzlich habe Aurora sie angerufen und gemeint: «Mamma, ich werde irgendwie immer mehr wie du. Das hätte ich niemals gedacht.»
Vorsichtig auf die fast ein Jahr zurückliegende Trennung von ihrem zweiten Ehemann Tomaso angesprochen, sagt Michelle: «Ich bin gerade an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich mein Privatleben selber bewusst erleben möchte.» Aus diesem Grund gebe sie eigentlich auch keine Statements dazu ab. «Aber weil die ganze Zeit Paparazzi hinter mir her sind, wird auch alles Mögliche geschrieben.»
Ihre Familie sei ihr natürlich sehr wichtig, und sie versuche deshalb so viel Harmonie wie möglich in ihr Leben, das Leben ihrer Kinder sowie der ganzen Familie zu bringen. «Das Wichtigste für mich ist Harmonie mit all den Menschen, die ich liebe.»
«Ich war nie Problemmacher, sondern immer Problemlöserin»
Im Moment konzentrieren sich Michelle und Tomaso voll und ganz darauf, für ihre gemeinsamen Töchter Sole und Celeste das Beste aus der Situation zu machen – und dann werde man weitersehen. Im Italienischen gebe es das Sprichwort: «Se son’ rose, fioriranno!», was wörtlich bedeute: «Wenn es Rosen sind, werden sie blühen!»
Michelle Hunziker geht seit je optimistisch durchs Leben. «Ich war nie Problemmacher, sondern immer Problemlöserin.» Auch beklagt hat sie sich nie. Und so meint sie zum Abschied optimistisch: «Man hofft, das alles gut geht, und wenn alles stimmt, wirds schön sein.»
In diesem Sinn gilt für Michelle Hunziker nicht nur auf ihren aktuellen ZDF-Auftritt hin: «Wetten, dass ..?» die Frau ein Glückskind bleibt!