Dominique, erinnerst du dich an den Moment, als Geld in deiner Karriere plötzlich zum Thema wurde?
Meine Karriere folgte einem ganz eigenen Weg. Ich hatte am Anfang meiner Karriere viele schwere Verletzungen, kam nirgends hin, und plötzlich fuhr ich im Weltcup mit. Da ich dort gute Leistungen zeigte, verdiente ich schnell so viel Geld, dass ich davon leben konnte. Das ging alles so schnell, dass ich gar nie von einem Förderprogramm profitieren konnte. Mein grosses Glück war, dass meine Eltern mich während meiner Verletzungszeit bedingungslos unterstützten – auch finanziell. Sie haben dafür auf vieles verzichtet.
Nicht alle junge Athlet*innen haben so viel Glück.
Das stimmt. Darum liegt mir die Sporthilfe so sehr am Herzen. Man muss versuchen, Talente aufzufangen und ihnen unter die Arme zu greifen, wenn es nötig ist. Denn gerade in Sportarten, die noch wenig von Sponsoren unterstützt werden, wird es für die Athlet*innen immer teurer, je weiter sie kommen.
Erhöht sich für die Sportler*innen mit der finanziellen Unterstützung auch der Erfolgsdruck?
Ich habe das nie so erlebt. Ich habe als Sportlerin zwar gelernt, sparsam zu leben und vernünftig mit Geld umzugehen. Aber ich habe Geld im Kopf nie mit sportlichen Leistungen verknüpft. Aber jede Athletin und jeder Athlet weiss: Wenn man seine Leistungen nicht mehr bringt, fällt man aus den Fördertöpfen. So funktioniert der Leistungssport. Mich beeindruckt aber sehr, wie viele junge Athlet*innen in unserem Land jedes Jahr hart dafür arbeiten, in die Förderprogramme zu kommen.
Müssen die Begünstigten gegenüber der Sporthilfe Rechenschaft ablegen, wofür sie das Geld ausgegeben haben?
Natürlich machen alle Athlet*innen ein Budget. Aber generell finde ich, dass sie sehr verantwortungsvoll mit den wenigen Mitteln umgehen, die ihnen zur Verfügung stehen.
Die Schweizer Sporthilfe lanciert das Förderprogramm Team Suisse. Warum?
Es geht darum, das grosse Gemeinschaftsgefühl, die Begeisterung, die durch den Sport in der Gesellschaft entsteht, auch für die konkrete Unterstützung der Athlet*innen zu nutzen. Auch ich habe das Gefühl, dass «wir» eine Medaille bei einer Leichtathletik-WM gewonnen haben, obwohl Mujinga Kambundji die einzige war, die das geschafft hat. Aus dieser Verbundenheit, aus dieser Solidarität wollen wir einen Pott schaffen, damit dies auch in Zukunft so bleibt. Damit ich, wenn ich 80 bin, vor dem Fernseher sitzen und den jungen Athlet*innen weiterhin die Daumen drücken kann.
Warum ist es wichtig, die breite Bevölkerung in die Finanzierung des Schweizer Spitzensports einzubeziehen?
Das Schweizer System der Sportförderung funktioniert anders als in anderen Ländern, weil wir ein anderes politisches System und auch eine andere Mentalität haben. In unseren Nachbarländern wird Spitzensport viel systematischer vom Staat gefördert. Für den Schweizer Sport ist es eine gewisse Herausforderung, um mit der internationalen Spitze mitzuhalten. Darum ist die Unterstützung der Schweizer Bevölkerung für den Spitzensport sehr wichtig, damit wir auch in Zukunft über Schweizer Medaillen an internationalen Wettkämpfen jubeln können. Ich bin fest davon überzeugt, dass bei uns in der Schweiz die Solidarität und das Zusammengehörigkeitsgefühl vorhanden sind, um eine solche Sache zu unterstützen. Wie cool ist es, wenn man sagen kann: Ich habe dazu beigetragen, dass all die Athlet*innen jetzt Medaillen holen. Denn all die grossen Stars der neuen Generation – von Lara Gut-Behrami bis zum Duo Heidrich/Vergé-Dépré – sind von der Schweizer Sporthilfe unterstützt worden.
Team Suisse – gemeinsam Schweizer Sporttalente unterstützen
Seit 50 Jahren unterstützt die Schweizer Sporthilfe Tausende von Athlet*innen auf ihrem Weg an die Weltspitze. Besonders im Nachwuchsalter und in Randsportarten, wo mediale Präsenz, grosse Sponsoren und hohe Preisgelder gänzlich fehlen, kannst du mit deinem Beitrag leistungsorientierten Sporttalenten helfen, die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen.
Dein Beitrag zahlt sich für unsere Athlet*innen und für dich aus
Die Schweizer Sporterfolge liegen dir am Herzen? Dann werde jetzt Mitglied im Team Suisse Athletenförderclub und unterstütze so talentierte Sporthoffnungen in über 70 Sportarten. Du selbst profitierst von exklusiven Specials und kannst deinen Mitgliedsbeitrag erst noch von den Steuern abziehen.
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