Cornelia Boeschs Bruder ist geistig beheindert, leidet unter Autismus. Eine Krankheit, die der 41-Jährigen als Kind nicht bewusst war. Sie habe es gar nicht gemerkt, erinnert sich die «Tagesschau»-Moderatorin in der Sendung «Persönlich» auf Radio SRF 1, aus der die «Glückspost» zitiert. Ihre Mutter habe ihr dann als Vierjährige erklärt, «dass Chrigel nicht gleich sei wie wir». «Sie meinte: ‹Du kannst ein bisschen mehr, aber musst auch ein bisschen mehr, du bist ein Teil der Familie, und wir brauchen dich, er braucht dich.›»
Seither ist sie für ihren grossen Bruder immer da - erst recht nach dem Tod der Eltern. Beide sind an Krebs gestorben, ihre Mutter vor elf Jahren. Ihr Verlust wiege besonders schwer, weil sie für die Familie und insbesondere Chrigel eine «zentrale Figur, eine tragende Säule» gewesen sei.
Erst flicken, dann ein Baby
In «Persönlich» spricht Boesch auch über ihre grosse Liebe - Ehemann Thomas Wild, der 22 Jahre älter ist - und ihren Kinderwunsch. Man könne von Glück sprechen, dass sie vor acht Jahren Eltern wurden. Denn als sie sich kennenlernten, war Wild, der eine Tochter aus erster Ehe hat, bereits einige Jahre unterbunden. Er habe ihr dann gesagt, «dass er gerne nochmals eine Familie gründen würde» und sich aber erst flicken lassen müsse. Die Chancen, zeugungsfähig zu werden, seien bei 50 Prozent gestanden. «Immerhin eine Chance, dachten wir. Eigentlich hätten wir etwa zwei Monate nach dem Eingriff zur Kontrolle gemusst. Da war ich dann aber schon schwanger», erinnert sich Boesch.
Der Altersunterschied zwischen Boesch und ihrem Mann sei kein Problem, vielmehr sei er eine Bereicherung. Das sagte sie auch schon im Interview mit der «Schweizer Illustrierten» vor zwei Jahren. «Das Alter sagt nichts über die Qualität der Beziehung aus.» Bei ihnen sei das normal. «Das sind wir.»