«Die Gottharderöffnung war eine ganz gediegene und perfekt vorbereitete Veranstaltung. Ich wollte unbedingt unsere Nachbarn dabeihaben. François Hollande und Angela Merkel sagten schon bald zu. Bei Matteo Renzi musste ich mehrmals anrufen. Am Schluss kamen sie alle. Ich sass in einem Zugabteil mit den Chefs der wirtschaftsstärksten Länder Europas. Es war eine einmalige Fahrt!»
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«Die Athleten in Rio wirkten dermassen relaxed! Denen hat man die Nervosität kaum angemerkt. Trotzdem waren sie alle hoch konzentriert. Die Trainer mussten sie zuerst einmal zusammentrommeln, damit sie den Bundespräsidenten überhaupt begrüssen. Mit diesen jungen Sportlern habe ich einfach Spass. Diese Begeisterungsfähigkeit und dieser Wille. Die Entbehrungen, die sie leisten. Der Sport ist eine gute Welt.»
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«Faszinierend, wie enorm sich Schweizerinnen und Schweizer für dieses Sportevent interessierten. Hunderttausende besuchten das diesjährige Schwingfest – und zwar nicht nur Bauern und Fabrikarbeiter. Ich habe da jedermann gesehen. Es geht beim Schwingfest um die Begegnung. Im Bundesrat politisieren wir zum Glück weniger brachial, als Matthias Glarner kämpft. Wir machen keinen Brienzer oder Wyberhaagge.»
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«In diesem Sessel wartete ich auf meine Rede vor der Uno-Vollversammlung. Ich hörte dem König von Jordanien konzentriert zu und liess mich von seinen Worten inspirieren. Diese Versammlung hatte auf mich eine grosse Wirkung. In diesem Saal sitzen jeweils sämtliche Schlüsselleute der Welt! Lampenfieber hatte ich trotzdem keines. Meine Rede begann ich mit einem Lob für Bertrand Piccard, der die Welt mit seinem Solarflugzeug umflog.»
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«Auf dem Bundesratsreisli führte ich meine Kolleginnen und Kollegen vom östlichsten Punkt des Kantons Bern zum westlichsten. Dafür mussten wir ein paar Meter mit dem Velo hochkneten. Von Mittelberg hinunter in meine Heimat Saanen gab es dann ein Rennen. Einige hatten das Gefühl, sie müssten ihren Mut beweisen. Es sind aber alle heil angekommen. Obwohl bei zweien nicht viel gefehlt hätte, und es wäre fertig lustig gewesen. Ich verrate aber nicht, wer das war.»
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«Auf meiner Asien-Reise machte ich in verschiedenen Ländern halt. In der Mongolei habe ich ein bisschen Wilhelm Tell gespielt. Zusammen mit dem Präsidenten Tsachiagiin Elbegdordsch und seiner Gattin. Beim Wettschiessen versuchte ich, den Pfeil in den richtigen Sack zu schiessen. Einem Tell traut man das ja immerhin zu. Leider ist es mir nicht gelungen.»
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«Der Besuch beim Papst war mein Highlight des Jahres! Ich als Protestant bekam die Ehre für eine Audienz. Ich wusste, das Treffen war auf nur acht Minuten angelegt. Daraus wurden dann 45. Wir sprachen über die Jugendarbeitslosigkeit, ihre katastrophalen Konsequenzen und die Migration. Zu keiner Sekunde führte Franziskus sich wie ein ideologischer Prediger auf. Wir waren zwei Freunde an einem Tisch.»
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«Zwischen zwei Anlässen eingeklemmt und offensichtlich völlig übernächtigt habe ich die französische Rede zum Tag der Kranken damals abgelesen. Keiner von den vier Anwesenden hat mir gesagt, ich hätte es nicht gut gemacht. Dass das ganze Land darüber gelacht hat, war mir anfangs sehr unangenehm. Heute lache ich selbst darüber. Strafaktionen gegen meine Angestellten gab es übrigens keine.»
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«Bei meiner Ankunft in Iran empfing mich Ministerpräsident Hassan Rohani. Empfänge auf dem roten Teppich lösen in mir immer ein ganz spezielles Gefühl aus. Ich spüre die Wichtigkeit des Gastgebers. Mein Schlüsselerlebnis in Iran war das Treffen mit dem geistlichen Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei. Irgendwann setzte er zum Schlusssatz an. Natürlich erwartete ich etwas Hochphilosophisches. Er sagte: «Wir brauchen Investoren.»
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«Während des Nukleargipfels in Washington empfing Präsident Barack Obama zahlreiche Staatschefs. Hinter ihm stand ein Souffleur, der ihm einflüsterte, wer kommt und was er ansprechen soll. Bei mir aber sagte Obama sofort: ‹Johann, I know you!› Er kannte mich wegen der leidigen Geschichte mit der Ansprache zum Tag der Kranken. Ich landete deswegen auf der Front mehrerer US-Zeitungen. Ich antwortete: ‹I know you too!› – ich kenne dich auch!»
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Zur Aufgabe eines Bundespräsidenten gehört auch immer das obligate Foto an der Olma mit einem Säuli. Weil Simonetta Sommaruga, 58, 2015 darauf verzichtete, sprang Schneider-Ammann ein. Als Sohn eines Tierarztes sei er in Ställen aufgewachsen. «Ich habe keine Berührungsängste mit dem Olma-Säuli.»
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Als alles begann: Johann Schneider-Ammann nimmt zusammen mit Simonetta Sommaruga am 22. September 2010 die Wahl zum Bundesrat an. Nach acht Jahren geht seine Karriere als Magistrat zuende.
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