Sein erstes Tattoo stach Leo Ritzmann kurz nach seinem 18. Geburtstag. Ein Notenschlüssel, genauer ein Violinschlüssel, ziert seinen linken Oberarm. Das Tattoo steht für seine Leidenschaft: «Ich wusste schon früh, dass ich Musik machen will, daher habe ich mich für dieses Symbol entschieden. Der Violinschlüssel gefällt mir heute noch, ich würde aber einen anderen Tätowierungsstil bevorzugen.»
Thomas Buchwalder
An diesem Tattoo sieht niemand vorbei. «Ich wollte unbedingt auch Körperkunst an meinem Kopf haben», erklärt Leo. Für die Zeichnung musste der Sänger lange auf dem Tätowierstuhl ausharren: «Es hat fünf Stunden gedauert. Ich stellte mich auf grosse Schmerzen ein, aber es war nicht schlimm.»
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Dass die Musik sein Leben ist, wird auch anhand weiterer Sujets erkennbar. Auf seinem rechten Oberarm prangen Michael Jackson, Stevie Wonder und Mariah Carey. «Alle drei Künstler sind Idole für mich. Ihr Leben und ihre Musik haben mich inspiriert. Beim King of Pop konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich ihn als Kind oder als Erwachsener auf der Haut tragen will. Daher habe ich Jackson mehr Platz gegeben.»
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Leos Finger tragen alle einen Buchstaben. Die Hände nebeneinander gelegt, ergibt sich «Fuck Love». Was will uns der Sänger damit sagen? «Ich liebe die Liebe. Dieses Tattoo soll aber provozieren. Die Wörter haben mit einem Song zu tun, den ich mal geschrieben habe.» Man könne es auch umgekehrt lesen, sagt Leo: «Love to fuck» - auf Deutsch: «Ich liebe es, Sex zu haben.»
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Ein Tattoo, deren Bedeutung sich nicht so einfach erschliesst, ist der Frauenkörper auf seinem rechten Arm. «Das war eines meiner ersten Tattoos. Ich wollte einen fallenden Engel haben. Das hat mit einem Spruch zu tun: ‹ Egal wie tief man fällt, man hat immer noch seine Flügel, um wieder hochzukommen.›»
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Gleich oberhalb des Engels prangt ein Auge auf Leos Arm. «Das hat keine tiefgründige Bedeutung. Ich fand das Auge einfach schön.»
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Während sein Kopf-Tattoo ihn nicht schmerzte, tat die Schallplatte auf seinem rechten Ellenbogen umso mehr weh. «Es war die Hölle. Nach fast zwei Stunden war es immer noch nicht fertig und wir brachen die Übung ab. Seit mehr als einem Jahr will ich es eigentlich komplettieren, kann mich aber nicht durchringen.»
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Leos Körper ist aber nicht nur mit Sängern, sondern auch mit Instrumenten und sogar einem Gerät zum Abspielen von Schallplatten verziert. Gitarrespielen tut der Chartbreaker-Kandidat selbst. Das Grammophon steht für einen Kindheitstraum: «Ich mag diese alten Geräte sehr. Zudem erinnert es mich an einen Grammy Award. Als Kind sagte ich immer, dass ich eines Tages einen solchen bekommen will.»
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Der Schriftzug «Liberdad» auf dem rechten Unterarm erinnert Leo an seine Jugend. «Es heisst wortwörtlich ‹Freiheit›. Ich war jung und wollte das auf der Haut tragen.»
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Eines der grossflächigsten Tattoos findet sich auf seiner Brust. Um seine Symbolik zu erklären, müssen wir genauer hinschauen...
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Mittig trägt der Chartbreaker-Kandidat ein rotes Herz mit einem Fragezeichen drin. «Alles, was ich mache, mache ich mit Leidenschaft. Da meine Geschichte aber noch nicht zu Ende ist und nicht klar ist, wohin mein Weg noch führt, habe ich das Herz mit einem Fragezeichen versehen.»
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Unterhalb der Brustwarzen fällt das Augenmerk auf den Schriftzug. «‹Maktub› ist arabisch und bedeutet ‹Schicksal› oder ‹So ist es geschrieben›». Der Titel eines Buches vom brasilianischen Schriftsteller Paulo Coelho lautet so. Das Wort gefiel mir, also liess ich es mir stechen.»
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Seinen Hals hat Leo ebenfalls mit einem grossen Tattoo verziert: «Als Sänger fand ich ein Mikrofon passend. Die Flügel dazu machen es originell.»
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Auf Leos linker wie rechter Schulter prangt je ein Schmetterling. Wer eine tiefgründige Symbolik erwartet, wird bitter enttäuscht...
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... Für Leo sind die Insekten nicht von grosser Bedeutung. «Sie gefallen mir. Ich hatte ein Bild vor Augen, wie ich Schmetterlinge auf beiden Schultern trage. Ein Kollege von mir hat sie gezeichnet und fertig.»
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Auf das Tattoo auf seinem rechten Schienbein hingegen ist der Manager eines Tattoo- und Piercingshops mächtig stolz: «Das finde ich immer noch voll cool. Wir hatten mal einen Gasttätowierer aus Russland zu Besuch. Ich habe ihn gefragt, welches Sujet er noch nie jemandem stechen konnte. Da hat er mir zwei Bilder gezeigt - Snoop Dog als Comic oder Batman. Ich habe mich dann für Letzteren entschieden.»
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Der frühere «Popstars»-Gewinner ist auch ein Manga-Fan. «Ich mag die japanischen Comics. Diese zwei Figuren stammen aus ‹Hunter × Hunter›, einem Manga vom japanischen Zeichner Yoshihiro Togashi. Es gab auch eine Fernsehserie davon.» Der Schriftzug «Darling easygoin'» sei ein Freundschaftstattoo, so Leo. «Eine gute Kollegin von mir hat das gleiche Tattoo.»
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Gut versteckt an Leos rechtem Oberschenkel prangt diese Fratze: «Er sieht gefährlich aus!», sagt Leo lachend. «Das ist ein Ninja Turtle. Er steht für meine TV-Sucht. In meiner Jugend war ich versessen auf die Comicserie ‹Teenage Mutant Ninja Turtles› .»
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Während die Tattoos auf seinem rechten Arm in Schwarz gehalten sind, darf es auf seinem linken Arm bunt sein. «Dahinter steht ein Konzept. Ich wollte farbige Symbole, die mich an meinen Geburtsort Brasilien erinnern.» So auch der Papagei: «In Brasilien gibt es ganz viele davon. Ich liebe Vögel. Sie wirken so lebensfroh.»
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Das Paar ist ein Konterfei von Lampião e Maria Bonita. «Sie waren ein Liebespaar und lebten vor langer Zeit in Brasilien. Der Geschichte nach, klauten sie von den Reichen und gaben es den Armen. Heute werden sie in meiner Heimat als Helden angesehen.»
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Dieses Tattoo ist ein Mix aus einer Künstlerin und einer traditionellen brasilianischen Frau. «Ich finde sie sieht mit dem Schmuck anmutig aus.»
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Am linken Unterarm findet sich ein Tucan. «Auch dieser Vogel erinnert mich an meine Heimat. Ich finde ihn wunderschön.»
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Dieses Tattoo ist der Schandfleck auf Leos Körper: «Es war ein Mikrofon im Comicstyle und gefällt mir heute nicht mehr. Besonders stört mich, dass es an so einer blöden Stelle ist. Ich habe mich bereits einer ersten Laserbehandlung unterzogen, um es wegmachen zu lassen. Später will ich mir ein Cover-up-Tattoo stechen lassen.» Angst, dass ihm später weitere Motive nicht mehr gefallen könnten, hat Leo nicht: «Dieses Mikrofon habe ich mir spontan nach ein paar Bier stechen lassen. Normalerweise überlege ich mir aber immer gut, ob und welches Sujet ich will. Daher fürchte ich nicht, dass ich in ein paar Jahren weitere Tattoos weglasern lassen will.»
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