Schlafen. Machen wir täglich. Sollten wir können. Sollte man meinen. Trotzdem sind wir immer müde. Trotzdem boomt der Schlaf-Hilfsmittel-Markt. Trotzdem haben wir Nackenschmerzen. Mal drüber nachdenken. Auch unserer Haut zuliebe.
Denn über Nacht scheinen sich Falten einzuschleichen. Sorgen- und Stressfalten sind das. Wer sich fragt, warum und wie uns Schlaf im Schlaf so stresst? Prof. Dr. med. Mirjana Maiwald vom Hautärzte-Zentrum am Zürisee sagte es uns. Und wir euch.
Style: Spielt die Schlaflage bei der Faltenbildung eine Rolle?
Dr. Mirjana Maiwald: Ja, in der Tat. Im Schlaf wird die Haut nicht nur regeneriert, sondern auch beansprucht. In der seitlichen oder Bauchlage wird kontinuierlich Druck auf die Haut, vor allem auf die Gesichtshaut ausgeübt. Falten entstehen unter anderem durch den Verlust beziehungsweise Abbau der Elastan- und Kollagenfasern. Der Druck im Schlaf verstärkt diesen Prozess zusätzlich. Daher die Empfehlung: Auch für die Haut ist Schlafen auf dem Rücken am besten.
Und wie stark beeinflusst diese die Haut? Wenn Sie das zwischen Nikotin, Alkohol und zu wenig Schlaf einordnen müssten …
Alle Faktoren, die die Hauterneuerung strapazieren, fördern die Faltenbildung. Im Schlaf regeneriert sich die Haut, insbesondere wenn ausreichend lang und qualitativ gut geschlafen wird. Gesunder Schlaf ist daher einer der wichtigsten Faktoren für eine gesunde Haut. Die Schlafposition spielt in dem Zusammenhang doch eher eine untergeordnete Rolle.
Welche Schlafposition ist die schlimmste?
Die Fötushaltung. Diese seitliche Position mit den angewinkelten Beinen scheint Stresssignale ans Hirn zu senden. Weil es eine Haltung ist, die instinktiv zum Schutz eingenommen wird, signalisiert sie, dass Gefahr droht.
Als leidenschaftlicher Seitenschläfer, kann man der Faltenbildung im Schlaf auch anders entgegenwirken? Wir haben bereits vom Wunder des Seidenkissens gehört.
Seidenkissen werden zwar empfohlen, weil sie weniger knittern – aber man beugt der frühzeitigen Alterung und Faltenbildung am besten vor, indem man ausreichend schläft, sich ausgewogen ernährt und Stressoren aller Art (äusserlich, innerlich) meidet. Baumwolle- oder Seidenkissen hin oder her.
Seidenkissen sind also nicht die Lösung all eurer Hautprobleme, die falsche Schlafposition aber auch nicht die Ursache. Und jetzt noch einen Gratistipp von uns: Wenn man nach einer ganzen Nacht in der falschen Position wegen ein paar tieferer Einbuchtungen unzufrieden in den Spiegel schaut, gibts ein einfaches Gegenmittel. Lächeln.