Das menschliche Kopfhaar wächst täglich im Schnitt zwischen 0,3 und 0,5 Millimeter. Das ist individuell durchaus unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab – von Alter, Geschlecht, Ethnie, Kulturkreis, Ernährungsstatus oder schlicht der Jahreszeit. Im Winter, unter Mützen und ohne Licht, verlangsamt sich der Prozess.
Wer sich also die Haare von lang auf knapp bis zu den Schultern stutzen lässt, muss loslassen können. Die Gedanken an jahrelange intensive Pflege und Geduld. In der heutigen Zeit wenigstens aber nicht mehr die, dass man nur mit langem, wallenden Haar weiblich wirken kann. Ein heteronormatives Spiessertum, das uns zu Tode langweilt (männlich kurz, weiblich so lang wie möglich). Aber eben: Dennoch hat man sich lange um die Längen gekümmert. Sich davon zu verabschieden, fällt nicht leicht.
Wer beim Anblick einer Haarschere sofort unter Trennungsangst leidet, können wir beruhigen. Es gibt einen Kompromiss. Dazu legen wir die Schere nun ganz langsam wieder beiseite. Die brauchen wir nicht, keine Panik. Es gibt Frisuren, die einen Bob aus langen Haaren zaubern, ohne sie abschneiden zu müssen. Wir haben zwei Styling-Möglichkeiten:
Fake-Bob-Styling Variante Nummer 1:
Für die erste Variante des Fake-Bobs brauchen wir einen Lockenstab, Haargummis und viele Haarklammern. Natürlich eignet sich ein Hitzespray, um das Haar zu schützen und ein Haarspray am Ende, um den Look lange tragen zu können, ohne dass er direkt in sich zerfällt.
Nachdem wir die Haare mit dem Lockenstab gewellt haben, fangen wir mit einer Strähne an und platzieren unten ein Haargummi. Anschliessend drehen wir das Haar bis auf die gewünschte Höhe auf, wie bei einem Lockenwickler. Jetzt kommen die Bobby Pins zum Einsatz: Das eingedrehte Haar wird nun mithilfe von Haarklammern am Haaransatz befestigt.
Fake-Bob-Styling Variante Nummer 2:
Oder es gibt eine zweite Variante: Bei dieser wird nicht mit einem Lockenstab gearbeitet, es wird geflochten. Zunächst separieren wir das obere Drittel der Haare und stecken es ab. Danach werden die unteren Haare zu ingesamt zwei bis drei Zöpfen geflochten und anschliessend mit Bobby Pins unten am Haaransatz befestigt. Dann lassen wir die oberen Haare fallen und gehen nach demselben Verfahren wie bei der ersten Variante vor.
Klingt nach einem Haufen Arbeit – so richtig schnell gemacht ist die Frisur ja nicht. Aber wir setzen das Ganze noch einmal in Relation: Haar wächst maximal 0,5 Milimeter pro Tag nach.