Collina Strada
Das New Yorker Label hat Wandersandalen als Trend gross gemacht, Batik den Ritterschlag verliehen und stets mit einem neckischen Augenzwinkern mit dem Business geflirtet. Hillary Taymours Gesichtsmasken sind aus den oft verwirrend bunten Stoffresten alter Kollektionen, herrlich ausladend und mit den grossen Schleifen zur absoluten Lieblingsmaske der Autorin geworden. Für jede Maske, mit der man sich schmückt, stellt der Brand Mitarbeitenden des Gesundheitswesens in New York City fünf medizinische Masken zur Verfügung. Auf der Homepage des Labels gibts ausserdem ein Tutorial für alle, die selber ranwollen, auf Instagram stapeln sich Stylingtipps für den extrovertierten Maskenträger.
Julian Zigerli
«Not certified. But sexy.» – Eine Aussage wie diese ist überzeugend genug, um auf Hinzufügen zu klicken. Die Masken des Zürcher Designers sind fürs daily Business gedacht und schützen mit Tannenzapfen-, Wolken- und Schweizer-Käse-Print vor Ansteckung und optischer Reizlosigkeit. Zudem unterstützt man natürlich seinen liebsten local dealer. «For your health and beauty», sagt Zigerli. Danke, danke.
Willi
Der kleine Willi aus München hat eine Mama. Die hat eine Freundin, mit der sie ein Label aufgezogen hat. Den beiden kann man Zeichnungen, Kritzeleien und Bilder schicken, die sie in Form von Stickereien und Drucken auf T-Shirts und Pullover übertragen. Ganz individuell steigen sie nun auch ins Mundschutz-Geschäft ein: Die hochwertigen Leinen-Masken lassen sich mit Initialen in sämtlichen Farben personalisieren.
Armedangels
Der Minimalist setzt auf Masken aus Bio-Baumwolle und recyceltem Polyester in Schwarz oder Weiss. Klingt weder lustig noch herzerwärmend. Glücklicherweise hat das transparent produzierende Label aus Deutschland noch ein paar flotte Sprüche aus dem fairen Ärmel auf den Mundschutz geschüttelt. Zudem sollen pro verkaufter Maske zwei Euro an Ärzte ohne Grenzen gespendet werden – mit dem Ziel eine Millionen Euro zu sammeln.
Marine Serre
Kylie Jenner und Tochter Stormi twinnen vermehrt im Pariser Hype-Brand, der so typische Sichel-Print prangt an allen Luxus-Körpern weltweit und wird mit sicherer Hand inflationär über die Fashion Weeks getragen. Die französische Designerin, die ihre erste Kollektion 2017 als Antwort auf das politische Klima nach den Terroranschlägen in Paris und Brüssel entwarf, zieht mit ihrer Mode fast schon beängstigende Referenzen. Die apokalyptische Schutzmaske ist bei ihr kein neues Phänomen – und Avantgarde hat seinen Preis.
Collective Swallow
Das Basler Duo setzt sich dafür ein, bezahlbare Masken ganz easy zugänglich zu machen. Was zudem so herrlich trashig collagiert ist, ist lediglich preislich billig: So schwebt gestreifte Baumwolle über Schweizer Bergseen, Karos floaten über reissende Flüsse und «La Police»-Prints liegen auf idyllischen Alpwiesen.
Couture Shop
Dass seine gute Bekannte, eine Schneiderin mit eigenem Couture-Atelier, wegen Covid-19 plötzlich ohne Aufträge da stand, war für Medien-Mensch Peter Hofstetter kein akzeptabler Gedanke. Gemeinsam suchten sie nach einer Lösung und setzten – mit charmanten Umwegen über eine temporäre Landingpage und einen Onlineshop für Werkzeuge – schon bald den Couture Shop in die (digitale) Welt. Hier gibt es nun Gesichtsmasken von inzwischen fünf verschiedenen Designerinnen zu kaufen, genäht wird von den Händen zehn fleissiger Couture-Schneiderinnen. Jetzt auf den Lorbeeren des genialen Geistesblitzes ausruhen? Soweit kommts noch! Frei nach dem Motto «wenn schon, denn schon» spendet der Couture Shop pro verkaufter Maske 2 Franken an die Schweizer Stiftung Orphanhealthcare. Lest ihr noch, oder bestellt ihr schon?
Christian Siriano
Der US-Designer hat sein Modehaus quasi über Nacht in eine kleine Maskenfabrik fürs Gesundheitswesen verwandelt. Was Siriano in Fliessbandarbeit produziert, ist so weder für uns noch für den Runway bestimmt, sondern für die, die tatsächlich Grosses leisten. Die glitzernden Luxusvarianten, deren Erschaffen ihn auf eine neue Welt hoffen lässt, können per E-Mail bestellt werden.