Normalerweise versuchen wir jede Lücke, die entsteht, zu schliessen. Wir versuchen sie zu beseitigen. Im Zahn füllen wir sie (auch genannt Loch) mit Kunststoff. In der Wand mit Spachtelmasse. Lücken zwischen der tief sitzenden Hose oder dem Jupe und dem herauslugenden Tanga – führen wir dagegen gezielt herbei. Haben …
… endlich mal Mut zur Lücke
Tanga hoch. Hose runter. So hoch wie nötig. So tief wie möglich. Besonders in den Nullerjahren stand der Look hoch im Kurs. Wurde mit stolz Trend genannt. Die Verkaufszahlen von Victoria's Secret-Strings stiegen um 80 Prozent. Einige der berühmtesten Frauen der Welt (genannt Paris Hilton) liessen ihre Unterwäsche über dem tief sitzenden Bund ihrer Hosen hervorblitzen.
Und er ist wieder da. Dieser Trend. Gesehen bei Julia Fox (Schauspielerin und vielleicht die neue Frau an Kanye Wests Seite). Oder natürlich Bella Hadid – der ultimativen Y2K-Trend-Anhängerin (Ästhetik der späten 90er- und frühen 00er-Jahren. Und auch Alessandra Ambrosio trägt ihn.
Dem Bedürfnis danach seine Hüftknochen freizulegen, sie zu umrahmen, sind auch die Designer nachgekommen. Wer keine Tangas mag oder sich nach etwas einheitlicherem als der Hüftjeans-hohe-Unterhose-Kombination sehnt, für den gibt es Kleidungsstücke mit integrierten Tanga-Schnüren:
Von wegen tote Hose
Eine andere Variante ist die Tanga-Jeans. Mit anderen Worten: eine Hose mit Cut-Outs genau da, wo der Tanga anfinge und die Hose aufhörte. Mode versucht ja nun immer die gestalterischen Möglichkeiten auszuloten. So auch bei der Jeans. Die löchert man jetzt um ein neues Spannungsfeld zu generieren. Denn an viel Haut haben wir uns schon gewöhnt. Wenn aber nur ein ganz klein wenig Haut hervorblitzt, entsteht eine neue Spannung zwischen Kleidung und Körper.