Im Sommer war es herrlich zu beobachten: Während die Strand-Sirenen am Wasser fläzten, sassen und standen, fiel eines raus. Moment, nein. Fiel auf. Und zwar, dass bei Bikini-Babes wie Bella Hadid, Emily Ratajkowski oder Rita Ora der Busen zu sehen war. Aus dem Bikini. Nun gut, das ist übertrieben, denn die Brust ist im etwas zu klein geratenen Oberteil gut festgezurrt, es blitzt schlicht und einfach der untere Teil, der Underboob, raus. Je nach Stoff-Armut quillt das süsse Bindegewebe auch in Richtig Achsel noch hervor (klar, Sideboob). Und wenn das bei mehreren der Fall ist, kann man davon ausgehen: Da ist nichts verrutscht. Das muss so. Soll so. Das ist ein Trend.
Auch als Schauspielerin Zoë Kravitz kürzlich zur Premiere von «The Batman» auf den Roten Teppich trat, sass alles am richtigen Fleck. Ganz katzenhaft im langem schwarzen Kleid (weil Cat Woman im Blockbuster) schlich sie an der Seite vom Kino-Fledermaus Robert Pattinson an den Fotografen vorbei – mit stolzgeschwellter Brust. Denn das, was die sonst so schlichte Saint-Laurent-Robe so heiss machte, war ein ganz raffiniert eingesetzter Underboob. Bitte, hier nochmal:
Warum fehlender Stoff Klasse hat?
Weil das Kleid mehr verhüllt als es zeigt. Ja, da mögen pikante Stellen ausgespart worden sein. Aber weil es wie angegossen passt, da nichts aufdringlich rausfällt, wirkt es eher architektonisch komponiert als gewollt obszön. Schon seit einigen Saisons rücken Designer den Busen in ihren Entwürfen in den Mittelpunkt und bohren da kunstvoll Löcher in Tops und Kleider, wo man sie keineswegs erwarten würde oder schneiden Oberteile von unten auf. Zoë Kravitz erinnert uns erneut ans Herzstück der ewigen Trenderei: den subtilen Ausschnitt. Nicht tief, sondern unerwartet. Unerwartet gut.