Was passiert, wenn Louis Vuitton dem Schweizer Künstler Urs Fischer seinen Taschen-Klassiker «Capucines» vor die Nase setzt? Er interpretiert dessen Minimalismus mithilfe jeder Menge Frischzeug und einer ordentlichen Prise Humor einfach mal neu.
Anlässlich der «ArtyCapucines»-Kollektion engagierte Louis Vuitton neben Urs Fischer die Künstler Alex Israel, Jonas Wood, Tschabalala Self, Sam Falls und Nicholas Hlobo, um dem alten Taschen-Klassiker mal etwas neues Leben einzuhauchen. Die ikonische Handtasche gehört zu Vuittons Bestsellern und ist nach der Pariser Strasse Rue des Capucines benannt, in der das Modehaus 1854 das erste Mal seine Ladentüren öffnete.
Während die anderen Künstler für die Neugestaltung tief in den Farbtopf griffen, blieb Fischer dem minimalistischen Charakter der schlichten Tasche treu und verpasste ihr ausschliesslich mit bunten Obst- und Gemüseanhängern einen witzigen Twist. Und wieso ausgerechnet Früchte? Gegenüber der Vogue erklärte der Künstler:
«Natur ist immer besser als alles künstlich Geschaffene. Gegen eine schöne Blume hat das beste Kunstwerk keine Chance. (…) Das Essen von Früchten ist ein Symbol für Fortpflanzung, für Leben, das macht die Idee attraktiv.»
Die täuschend echt aussehenden Bananen-, Apfel-, Karotten-, Erdbeer-, Pilz- und Ei-Anhänger sind in aufwendiger Handarbeit aus Silikon geformt und detailgetreu bemalt. Selbstbewusste lassen die Anhänger vom Boden der auf 300 Stück limitierten Tasche baumeln, alternativ hängen die Früchtchen rechts oder links am Henkel.
Im Leben des Wahl-New-Yorkers spielt Mode übrigens eine ganz schön grosse Rolle:
«Wenn ich ein Kleidungsstück finde, das mir ein bestimmtes Gefühl verleiht, ist das für mich oft wichtiger als ein Kunstwerk.»
Kein Wunder also, dass Fischers Interpretation der Capucines zum wahren Mode-Kunstwerk wurde.