Kanada ist für vieles berühmt: berittene Polizisten in Rot, Bären und Elche, Eishockey, Ahornsirup – und die Nationaltracht, der Canadian Tuxedo (kanadischer Smoking). So nennt man es, wenn jemand Jeans zu Jeans trägt – also eine Denim-Hose zu einem ebensolchen Hemd oder Jackett. Dieser Look war lange ein sicheres Erkennungsmerkmal für ein Landei. Es war der Look von Landarbeitern, Cowboys oder Schaustellern. Tempi passati – denn der «kanadische Smoking» ist heute extrem hip. Den eigenartigen Begriff prägte der Sänger Bing Crosby in den Fünfzigern. Der Mann mit der tiefen Stimme, dessen Welthit «White Christmas» noch heute jedes Kind kennt, war 1951 in Vancouver zu Gast, als er eines Abends in einem Hotelrestaurant zurückgewiesen wurde, weil er statt des fürs Dinner erforderlichen Smokings («Tuxedo») eine Jeans und ein Hemd trug. Crosbys Entourage rief umgehend die Firma Levi Strauss an, die dem Star praktisch über Nacht einen aus Denim-Stoff gefertigten Smoking schneiderte und zuschickte. Der Star war vom Geistesblitz von Levi Strauss derart angetan, dass er diesen Anzug immer wieder trug – und so die Legende des «Canadian Tuxedo» schuf.
Jeans sind salonfähig geworden
Heute braucht sich wohl kaum noch jemand vor dem prüfenden Auge des Maître d’hôtel zu fürchten, wenn sie/er ein Restaurant in Jeanshosen betritt. Die blauen Beinkleider sind Standard, niemand erkennt darin etwas Anstössiges mehr. Und wer mag, kombiniert sie sogar zu einem Jeanshemd oder einer Jeansjacke. Diese Verneigung vor dem Denim-Pionier Bing Crosby ist derzeit überall zu sehen – zuletzt am Superbowl im Februar, als der Rapper Kendrick Lamar eine verwaschene Bootcut-Jeans zur Boxy-Jeansjacke trug. Lamar stellt sich damit in eine prominente Ahnenreihe: Den «kanadischen Smoking» trugen schon Marvin Gaye oder Robert Redford, später Justin Timberlake und Britney Spears, Kanye West und Julia Fox, Bruce Springsteen, Ryan Gosling sowie die US-Designerlegenden Ralph Lauren und Tom Ford. Sogar der abgetretene kanadische Premierminister Justin Trudeau liess sich auf dem Zenit seines Erfolgs wiederholt in der Full-Denim-Kombination blicken. Wer sich selber an dem Thema versuchen möchte: Kombinieren Sie zwei möglichst gleich helle oder dunkle Teile, sodass der Kontrast nicht zu krass ist. Es darf aktuell auch gerne oversized geschnitten sein! Tragen Sie unter dem Denim-Hemd oder -Jackett ein einfaches T-Shirt. Accessoires in Navy, Braun oder Rot funktionieren gut dazu. Versuchen Sie nicht krampfhaft, einen auf Westernheld zu machen – es müssen nicht auch noch ein Stetson-Hut und Cowboystiefel dazu kombiniert zu werden.
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