In der Ära von Naked Dresses und hochgeschlitzten Kleidern fallen die Roben der Celebrities zunehmend knapper aus. Das sorgt (nicht ganz zufällig) zwar für jede Menge PR, gleichzeitig aber für genauso viel Kopfschütteln. Denn was neben den Textilen oft auf der Strecke bleibt, ist die Ernstzunehmbarkeit der Trägerinnen. Was Ikonen wie Marilyn Monroe oder Cher einst clever mit ein bisschen Haut hier und da für sich nutzten, reizen die Kendalls, J.Los und Bellas dieser Welt inzwischen bis zum Gehtnichtnackter aus. Die Devise: Immer mehr Haut, immer weniger Stoff.
Wer es bei dem Ganzen «weniger ist mehr» erstaunlicherweise trotzdem schafft, unheimlich stilvoll daher zu kommen, ist Rockstar-Tochter Zoë Kravitz. Die schwört dem Textil schon seit geraumer Zeit ab. Wallende Roben? Die sind längst nichts mehr für die «Big Little Lies»-Schauspielerin. Stattdessen beschreitet sie die roten Teppiche dieser Welt mal nur im BH, mal mit XXL-Dekolleté oder – wie aktuell an der Saint Laurent Show – im Negligé. Und selbst anlässlich ihres eigenen Hochzeits-Dinners pfiff die 30-Jährige auf den konventionellen Dresscode. Ihre Familie und Freunde empfing sie statt im Brautkleid im transparenten Mermaid-Traum.
Ja, Zoës filigranen Körper (samt diverser Tätowierungen) kennen wir inzwischen in- und auswendig. Und doch schafft sie es von «billig» so weit entfernt zu sein, wie die Alien-Freaks der Area-51-Stürmung. Dafür gibt es Gründe.
Die Queen der Lässigkeit
Zuerst einmal bringt sie Dank Mama Lisa Bonet und Papa Lenny Kravitz schon von Haus aus eine ziemlich grosse Portion Coolness mit. Hinzu kommt – und das ist ausschlaggebend – dass die Exotin komplett auf den allgegenwärtigen Schönheitswahn verzichtet. Statt mit künstlichem Einheitslook à la Kardashian überzeugt sie seit jeher mit Natürlichkeit. Dezentes Make-up, Naturhaar, eigener Charakter – Zoë Kravitz ist, wie sie ist. Aktuell wäre das halt vor allem eins: nackt.