Kaum haben wir uns alle mit Kissen und Kerzen für einen kalten Winter gerüstet, heisst es: Hygge war gestern. Jetzt ist Lagom angesagt! Aber keine Sorge; das mit der Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden behalten wir bei, und können uns schon mal entspannt in die Kunst des ausgeglichenen Lebens begeben.
Das gängige schwedische Sprichwort «Lagom är bäst» bedeutet ungefähr: «Genau die richtige Menge». Nicht zu wenig, nicht zu viel. Das Sprichwort geht Hand in Hand mit dem relativ pragmatischen Konzept eines Lebens, das in der Balance geführt wird – ohne Hetze, mit möglichst wenig Stress. Aber keinesfalls faul oder egoistisch, denn bei Lagom zählt das «wir» genauso wie das «ich».
Ich vs. Wir: Die Schweden machen es zusammen
Für die Schweden geht Lebensqualität nämlich seit jeher Hand in Hand mit Zugehörigkeit und Verantwortung: Diese sind natürlich auch in den Schwedischen Gesetzbüchern verankert und sorgen etwa dafür, dass gemeinschaftlich genutzte Einrichtungen unterstützt und Kultur und Ausbildung mit Steuergeldern gefördert werden. Dafür können die Schweden von einer ausserordentlich hohen Lebensqualität profitieren. Dazu gehört auch ein weiterer Aspekt von Lagom: auf die Umwelt zu achten. Denn gerät diese ausser Balance, leiden alle.
Volvos Strategie zum Schutz des Planeten
Volvo Cars ist bestrebt, das Leben einfacher, besser und sicherer zu machen. Der schwedische Premium-Automobilhersteller schützt die Menschen – dazu gehört auch der Schutz des Planeten. Doch der Klimawandel findet statt. Die Elektrifizierung aller Volvo-Modelle allein ist nicht genug – es braucht mehr. Darum reduziert Volvo Cars den CO2-Fussabdruck pro Fahrzeug bis 2025 um 40% und will bis 2040 über die gesamte Wertschöpfungskette klimaneutral sein.
Mehr über die gesamte Nachhaltigkeitsstrategie von Volvo auf volvocars.com
So subjektiv das individuelle Glücksempfinden eines Einzelnen auch ist – es fällt auf, dass die Schweden in Umfragen immer wieder zu den glücklichsten Menschen der Welt zählen. Was können wir uns von ihnen abschauen?
Einfach mal einen Gang herunterschalten
In den vergangenen Jahren sind gleich mehrere Ratgeber zum Thema erschienen, unter anderem auch aus der Feder des Journalisten Göran Everdahl. In «Lagom – Die schwedische Art der Achtsamkeit» stellt er gleich zu Beginn klar, dass Glücklichsein Einstellungssache sei. Und diese (Lebens-)Einstellung werde massgeblich davon beeinflusst, ob wir eine gute und individuell passende Ausgeglichenheit finden, die über das klassische Bild der Work-Life-Balance hinausgeht. Ist es wirklich notwendig, jeden Abend bis über den Feierabend hinaus im Büro oder Home Office Deadlines abzurackern... oder können wir die E-Mail nicht auch am nächsten Morgen losschicken? Forscher haben bereits belegt, dass ein pünktlicher Feierabend bei Arbeitenden (und zwar egal, ob angestellt oder selbständig) zu einem glücklicheren und vor allem produktiveren Arbeitsalltag führt.
Macht Sinn, oder? Wir haben noch weitere Tipps gesammelt, um im Alltag ein Gefühl der Ruhe und Ausgeglichenheit einkehren zu lassen.
Fünf Arten, ein bisschen mehr «Lagom» zu leben
- Smoky Eyes und knallrote Lippen? Setze beim Styling auf ein dramatisches Detail und lass den Rest deines Looks ganz natürlich. So wirkt das ganze Outfit auf einmal viel harmonischer, und du wirkst so relaxed wie ein Model an ihrem freien Tag.
- Mal auf einen neuen Pullover verzichten oder das wackelige Bein des Küchentischs flicken, anstatt gleich einen neuen zu kaufen: Wenn du auf einen Kauf verzichtest, tust du nicht nur deinem Budget was Gutes, sondern auch dem Planeten. Und Recycling und Re-using sind total Lagom!
- Dich als Teil eines «grossen Ganzen» zu verstehen, hilft auch, dich weniger auf Streitereien einzulassen. Ist es wirklich so wichtig, wer jetzt das Licht brennen gelassen hat? Wenn ja, wehre dich. Und sonst? Mach dir und deinem Partner oder Arbeitskollegen eine Tasse Kaffee.
- Das bringt uns gleich zum nächsten Lagom-Tipp: Für die Schweden ist die tägliche Kaffeepause, die Fika, beinahe eine Religion! Zweimal 15 Minuten pro Tag Pause machen ist völlig selbstverständlich – und du darfst dir das auch gönnen. Auch ohne Kaffee.
- Eine positive Einstellung tut unserer mentalen Gesundheit gut. Das heisst nicht, dass du keine negativen Gefühle zulassen darfst, aber versuche aktiv, dich täglich an die Dinge zu erinnern, die in deinem Leben stimmen, und mach bewusst auch Pause von negativen Schlagzeilen und frage nach Unterstützung in deinem Freundeskreis, wenn du dich von schlechten Gefühlen übermannt fühlst.
Das wichtigste Learning des Lagom ist jedoch, sich vom Konzept der Perfektion zu verabschieden: Nichts frustriert schneller, als sich unerreichbare Ziele zu setzen. Wer sich also darin übt, kleine Aufgaben zu erledigen und diese auch mal stehen zu lassen, ohne dass man mental noch fünf Checklisten durchgeackert hat, wird das Gefühl lieben lernen, sich auch mal laut zu sagen: «Das ist gut genug». Denn das ist es oftmals – und du bist es auch!
Linna Dunne: «Lagom – Glücklich leben in Balance» (Callwey Verlag 2017), ca. 28 Franken
Göran Everdahl: «LAGOM. Die schwedische Art der Achtsamkeit» (btb Verlag 2018), ca. 26 Franken
Niki Brantmark: «Lagom. Der schwedische Weg zum Glück» (Christian Verlag 2018), ca. Fr. 30 Franken
Podcast «LAGOM – Ordnung & Balance im Alltag» 10 Folgen, u.a. auf Spotify