Wer sich ein verregnetes Wochenende mit Köttbullar und Möbel-Shopping versüssen möchte, stolpert beim beliebtesten Schweden des Landes über jede Menge ulkig klingender Namen – angefangen bei den oben erwähnten Fleischbällchen. Darauf, dass die etwas mit der Landessprache des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad zu tun haben könnten, sind die Füchse unter uns bereits gekommen. Doch es steckt mehr hinter dem Namenskonzept, als so mancher denkt.
Ikea ist ein Akronym
Schon der Unternehmensname ist kein Zufall. Der setzt sich nämlich aus den Initialen des Gründers, also «IK», dem Hof «Elmtaryd», auf dem er aufgewachsen ist, und seinem Heimatort «Agunnaryd» zusammen – IKEA eben. So startete der heutige Weltkonzern 1943 schliesslich als kleines Familienunternehmen.
Weil Kamprad selbst unter einer Lese- und Rechtschreibschwäche litt und die Namensgebung der Produkte sich dementsprechend als gar nicht mal so einfach erwies, griff man auf einen Trick zurück und bediente sich anstelle von Artikelnummern einfach an Wörtern, die er bereits kannte. Schwedische Orte, Vornamen, Adjektive – und zwar nach einem bestimmten System.
Gardinen wie Frauen, Schränke wie Orte
So sind alle Badezimmerartikel bei Ikea nach skandinavischen Flüssen, Seen oder Buchten benannt. Bei Garten- und Balkonmöbel greifen die Möbelbauer dafür auf Namen von Inseln zurück. Betten und Schränke heissen wie Orte aus Norwegen, Gardinen wie schwedische Frauen und Regale werden einfach nach Berufen benannt (Expedit ist schwedisch für Verkäufer). Lediglich der Klassiker Billy trägt einfach den Vornamen seines Erfinders. Bei Schachteln, Uhren und Deko kommen die Namen aus der schwedischen Umgangssprache – und die klingen so herzig, dass wir sie allein der Bezeichnung wegen kaufen würden. Ein goldenes Windlicht heisst «Vindfläkt» – schwedisch für «Brise». Ein kleiner Wecker zum Hängen nennt sich «Sniffa», was «schnüffeln» bedeutet. Oh, und wo wir schon bei kleinen Dingen sind: Das Småland, in dem man bei Ikea die Kids vorübergehend unterbringt, während man Möbel shoppen geht, gibt es wirklich. Es ist eine Provinz mitten im Nirgendwo, in der auch die Idee zu Ikea geboren wurde. Ins Deutsche übersetzt heisst es so viel wie «kleine Gebiete» – als Aufenthaltsort für kleine Menschen (vor allem in Kombinationen mit Bällebädern und jeder Menge Spielzeug) also gar keine schlechte Idee.