Wer Bettenschütteln als lästige Haushaltspflicht empfindet, ist hier genau richtig. Denn ungemachte Betten, so haben britische Forschende herausgefunden, können vor verschiedenen Krankheiten schützen. Ungesund dagegen seien faltenfrei gezupfte Laken, rechtwinklig drapierte Kissen – und das Ganze im schlimmsten Fall auch noch mit einer Tagesdecke drapiert. Unhygienisch! Sagen die Brit*innen dazu.
Wer jeden Morgen noch halb umnachtet nichts Besseres zu tun habe, als sein Bett zu machen, schaffe darin einen idealen Lebensraum für eine grosse Zucht an Ungeziefer: Vor allem Milben lieben die Wärme und Feuchte in der Matratze, die ordentliche Bettdecken unter sich begraben. Ein solches Bett beherberge schnell eine Milbenpopulation von um die 1,5 Millionen Exemplaren, warnen die Wissenschaftler*innen.
Die Spinnentierchen sind für den Menschen eigentlich harmlos, jedenfalls übertragen sie keine Krankheiten. Aber im Kot der Tierchen befinden sich Eiweisse, auf die viele aber allergisch reagieren. Milben sind bekannt dafür, Asthma, Ekzeme, chronischen Heuschnupfen und andere Allergien auszulösen.
Eltern sollten sich deshalb doch lieber an ihren Kindern orientieren ...
... und morgens das Bett zerwühlt zurücklassen. «Hausstaubmilben ernähren sich von Schuppen der menschlichen Haut, und deshalb lieben sie es, mit uns das Bett zu teilen», sagte der Leiter der Untersuchung, Stephen Pretlove von der Universität Kingston in London. «Wir wissen, dass Milben nur überleben können, indem sie über kleine Drüsen an der Aussenseite ihres Körpers Wasser aus der Atmosphäre aufnehmen».
Etwas so Einfaches wie die Gewohnheit, das Bett tagsüber ungemacht zu lassen, könne dem Bettzeug und der Matratze Feuchtigkeit entziehen, sodass die Milben austrocknen und schliesslich sterben. Die Tiere, die es gerne feucht mögen, haben auch gerade ihre Hochzeit. Sie vermehren sich vor allem zwischen Mai und Oktober.