Vor gar nicht so langer Zeit träumten wir noch vom Sommer. Wie wir Glace schleckend in unserem Lieblingskafi sitzen würden, nachdem wir den Tag in der Badi verbracht haben. Was wir dabei irgendwie ausgeblendet haben: Die Schweissperlen, die uns währenddessen von der Stirn rinnen, die unangenehm nassen Achseln und die Schenkel, die am Stuhl kleben bleiben, wenn wir aufstehen. Tja, bei knapp 30 Grad im Schatten trifft uns die Realität nun mitten ins Gesicht – doch das ist noch lange kein Grund, dem Sommer ab sofort mit Panik gegenüberzutreten. Wir verraten sechs Tricks, die unseren Schweissdrüsen den Garaus machen.
Fangen wir mal mit dem Offensichtlichen an: Gegen den unangenehmen Schweissgeruch hilft in den meisten Fällen schon ein simples Deo. Reicht das nicht aus, muss ein Antitranspirant her. Der verengt die Schweissdrüsen und wirkt so der Nässe an sich entgegen. Für alle, die bisher wegen des umstrittenen Aluminiums in den Produkten Abstand gehalten haben, gibt es gute Neuigkeiten: Immer mehr Anbieter entwickeln Antitranspirante mit alternativen Wirkstoffen.
Wenig Wasser im Körper resultiert auch in dementsprechend wenig Schweiss? Ein ziemlich gefährlicher Irrglaube. In der Praxis führt diese Taktik nämlich vor allem zu Dehydration. Und wird der Körper nicht von innen gekühlt, wird er noch schneller versuchen, die Temperatur von aussen zu regulieren. Deswegen ist gerade im Sommer jede Menge Flüssigkeit wichtig. Damit sie nicht später doch als Schweiss auf der Haut landet, sollte sie aber mindestens Zimmertemperatur haben. Andernfalls braucht der Körper viel Energie, um sie aufzuwärmen und reagiert auf die Anstrengung – richtig – mit Schweiss.
Apropos Flüssigkeit: Ungesüsster Tee ist nicht nur eine super Abwechslung zu Wasser, wer auf die richtigen Sorten setzt, kann sogar doppelt profitieren: Salbeitee wirkt dem übermässigen Schwitzen von vornherein entgegen. Forscher*innen sind sich bis heute uneinig, woran das genau liegt. Wir finden: Man muss nicht immer alles wissen und kochen schon mal Wasser auf.
Salbei ist nicht die einzige Geheimwaffe im Kampf gegen den Schweiss. Auch Bockshornklee kann Wunder wirken – allerdings vor allem äusserlich angewendet. Dazu zwei Esslöffel der Samen (gibt es in der Apotheke) mit einem Liter Wasser mischen und sechs Stunden lang einwirken lassen. Anschliessend kurz aufkochen, abkühlen lassen – fertig. Ein Schuss von dem Sud in einem Fuss- oder Handbad kann bei regelmässiger Anwendung die Schweissproduktion einschränken.
Das Sommerkleid aus Viskose fällt so schön und die Synthetik-Bluse ist viel zu schön, um sie im Sommer zu verstecken? Wir verstehen euch – eine gute Idee ist der «Fashion First»-Gedanke im Sommer aber nicht. Synthetische und eng anliegende Stoffe verhindern, dass die Luft zwischen Körper und Kleidung zirkulieren kann. Die Folge: Der Schweiss trocknet – und beginnt, zu müffeln. Besser: Weite, wallende Kleider, natürliche Stoffe wie Leinen oder Baumwolle oder atmungsaktive Funktionstextilien, die den Schweiss von der Haut weg transportieren.
Wie so oft im Leben gilt auch bei übermässiger Schweissproduktion: Alkohol und Zigaretten sind der Feind. Beide Stoffe wirken sich negativ auf die Regulation der Blutgefässe aus und steigern die Schweissproduktion auf lange wie auf kurze Sicht. Falls ihr also noch einen Grund mehr gebraucht habt, den Griff zur Zigarette ein für alle Mal sein zu lassen: bitte sehr.