Ihr liebt so richtig brodelnde Duschen? Morgens, abends, eigentlich immer? Ihr werdet es nicht mögen, aber: Heisses Wasser is nix. Es trocknet die Haut aus und reizt sie. Wir sprachen eingangs vom sogenannten Cold Out. Wer nun direkt vor Angst erstarrt, der entspanne sich kurz: Es geht darum, die letzten 30 Sekunde des dampfenden Duscherlebnisses mit dem kältesten Wert, den das Wasser erreichen kann, zu beenden. Auf gleicher Stufe, auf Hochtouren.
Warum eine halbe Minute? So lange brauchen wir, um auch wirklich jeden Teil des Körpers zu erwischen, inklusive Achselhöhlen, Haaren, Gesicht, sonstigem verstecktem. Ums leichter zu machen: Wasser kaltstellen, aus dem Strahl treten, warten, bis die Temperatur gesunken ist. Mit Fuss oder Hand testen. Ein Bein nach dem anderen unters Eis stecken, dann den Oberkörper, dann das Gesicht nachreichen. Umdrehen und Rücken reinhalten, Arme hoch, Haare nass machen, Nacken benetzen und das Wasser zum Schluss ein paar Sekunden den unteren Rücken entlanglaufen lassen. Bäm! Endorphine! Suchtgefahr! Vertraut uns, es lohnt sich.
Brillanz für Haut & Haar
Eine coole Spülung lindert den Stress, den das heisse Wasser der zarten, dünnen Kopfhaut zugemutet hat. Schuppen oder Juckreiz können die sehr dramatische Folge sein. Ausserdem verleiht es Locken ein wenig zusätzlichen Glanz – fall ihr euch schon mal gefragt habt, warum Haarexperten die Haare mit kaltem Wasser waschen: das ist der Grund. Zudem macht eiskaltes Wasser trockene Haut butterzart. Eine Schwall kaltes Wassers lässt die Poren sich leicht zusammenziehen, wodurch die Haut glatter und straffer wirkt.
Kalter (Kalorien)Killer
Und das haben wir nun Schwarz auf Weiss: Laut des British Journal of Sports Medicine erhöht eisiges Wasser die Herzfrequenz und den Stoffwechsel. Klar, der Körper steht für einen kurzen Moment unter Schock und arbeitet härter, um eine stabile Temperatur aufrechtzuerhalten. Dadurch werden tatsächlich mehr Kalorien verbrannt.
Moodbooster
Nach der Party ist vor der Party? Bevor die Temperatur so richtig runtergefahren wird, hat man ja meistens nicht wirklich Lust. Auf Frieren. Auf Erschrecken. Aber: Kalte Duschen aktivieren das Nervensystem, Neurotransmitter wie Noradrenalin und Endorphine lassen uns in ein High, einen kribbelnden Wohlfühlschub, rauschen.
Kracher fürs Immunsystem
Laut der Studie, sind kalte Duschen auch dann von Vorteil, wenn mal wieder was im Umlauf ist: Sie helfen aufgrund der verbesserten Durchblutung, das Immunsystem zu stärken und Krankheiten vorzubeugen. Zudem wirkt die Eisdusche wie eine kleine Lymphdrainage: Das Lymphsystem besteht aus Knoten und Flüssigkeit, die Wasser und Nährstoffe, aber auch Giftstoffe und Abfallstoffe durch den Körper und aus ihm raustransportieren – all day, everyday. Protestieren die Lymphe, kann das zu Schwellungen im Gesicht und am Bauch, Unbehagen, Infektionen, Krankheiten und Schlafproblemen führen.
Schlaft, Kindlein, schlaft
Das Rauschen des kalten Wassers macht einen blitzwach. Es kühlt aber auch die Körperkerntemperatur runter, was es uns leichter macht, einzuschlafen – natürlich nur, wenn wir Abendduscher sind.