Das Lieblingsgemüse bei Bedarf immer frisch zur Hand haben: Eine nachhaltige Sehnsucht, die man sich definitiv auch ohne Garten erfüllen kann. Beliebte Nutzpflanzen wie Tomaten, Erdbeeren oder Zitronen können uns auch auf dem Balkon mit reifen Früchten beglücken. Vorausgesetzt, wir machen bei ihrer Hege und Pfelge einiges richtig. Denn nach kostspieliger Investition in Pflanzen, Töpfe, Erde und Dünger ist die Enttäuschung manchmal gross, wenn man statt praller Ernte nur schlaffe Blätter in den Händen hält. Das hatte man sich irgendwie anders vorgestellt, oder? Wir sagen es euch an dieser Stelle ja nur ungern, aber … vermutlich lag das Problem weniger an der Pflanze. Achtet man nämlich schon zu Beginn des Urban Gardenings auf die eine oder andere Regel, erntet man diese Saison trotzdem noch, was man sät.
In der Kürze liegt die Würze
Schon im Baumarkt lauern einige Fallen. So zum Beispiel in der riesigen Auswahl die gewünschten Pflanze zu finden. Setzt bei der Entscheidung weniger auf euer Bauchgefühl, als auf die Beschreibung auf dem Topf. Die gibt nämlich meistens explizit Auskunft darüber, für welchen Standort sein Inhalt am besten geeignet ist. Etwa bei der beliebten Tomate gibt es zahlreiche Versionen, die ausschliesslich für den Garten geeignet sind. Die wachsen auf dem heimischen Balkon zwar auch, aber dann so hoch hinaus, dass sie schnell an ihre Grenzen stossen, bevor überhaupt eine einzige Frucht in Sicht ist. Besser: eine extra für den Balkon gedachte Tomate, die schön kompakt bleibt und euch schnell viele Früchtchen schenkt.
Empfehlungen befolgen
Der ideale Standort für den Topf unseres Pflänzchens verrät auch, unter welchen Lichtverhältnissen es am schnellsten zur Ernte kommt. Bedenkt also unbedingt die Lage eures Balkons. Siehts mit dem Licht dort tagsüber eher mau aus, braucht ihr euch beispielsweise an sonnenliebenden Zitronen gar nicht erst zu versuchen. Ist es dort dagegen den ganzen Tag brütend heiss, verbrennen euch Pflanzen wie die empfindliche Lauchzwiebel. Die Empfehlungen am Topf lügen eben nicht.
Die Qual der Wahl
Natürlich reizt uns beim Anbau erstmal alles. Wer diesen Sommer nach etlichen gescheiterten Versuchen aber wirklich mal einen essbaren Erfolg ernten möchte, dem seien pflegeleichte Obst- und Gemüsesorten ans Herz gelegt. Dazu zählen:
- Zucchetti
- Auberginen
- Tomaten
- Erdbeeren
- Frühlingszwiebeln
- Salat
- Spinat
- Buschbohnen
- Rosmarin
- Salbei
- Kürbis
Tipp: Viele Pflanzen können wir uns sogar aus unseren Küchenabfällen ziehen – hier erfahrt ihr wie >.
Eintopfen will gelernt sein
Ist die den Umständen entsprechend geeignetste Pflanze gefunden, fehlt nur noch ein passender Topf dafür. Und zwar einer, der deutlich grösser ist als das Plastikding, in der wir sie gekauft haben. Soll die Pflanze prächtig gedeihen, braucht sie unbedingt mehr Platz. Töpfe mit passendem Unterteller sind besonders praktisch, weil sie überschüssiges Wasser auffangen und die Wurzeln es aufsaugen können, wann immer sie es brauchen.
Pflanzen mögen Freunde
Wer nun wild drauf los kombinieren möchte – Achtung! Manche Pflanzennachbarschaften sind sogar toxisch. So verträgt sich der Salat zwar gut mit Radieschen und Erbsen, Sellerie und Peterli hingegen mag er gar nicht. Arrangieren wir die verschiedenen Sorten aber so, dass sie voneinander profitieren, schmecken Obst und Gemüse nachher nicht nur besser, es machen sich auch weniger schnell Schädlinge breit.
Schnipp Schnapp, bis nächstes Jahr
Herzlichen Glückwunsch, ihr habt es endlich geschafft, eure Pflanzen tragen Früchte. Doch was passiert eigentlich nach der Ernte? Wir raten: Schneidet die Äste je nach Bedürfnis der Sorte ein wenig zurück, dann dürft ihr euch auch im nächsten Jahr wieder über eine ergiebige Balkon-Ernte freuen. Am Ball bleiben lohnt sich!