Das Nachmittagstief: Man hat den ganzen Morgen durchgeackert, hat sich um Punkt zwölf den Bauch vollgeschlagen und ist dann vielleicht erschöpft aufs Sofa gesunken. Hach, der Mittagsschlaf! Dieser kleine Nap, der einen so wohlig in seinen Bann zieht und dann ... aber ganz matschig wieder ausspuckt. Hätte man kurz vorm Ausflug ins Traumland noch ein Tässchen Kaffee zwischengeschaltet, wäre man frisch wie der Morgentau.
Wie immer wird alles optimiert, auch der kleine Nap am Mittag
Wie jetzt? Eigentlich lässt einen das Koffein doch gar nicht erst einschlafen? Schlafexperten wie der amerikanische Psychologe Michael J. Breus empfehlen den sogenannten «Nap-A-Latte» tatsächlich vor allem vor dem Mittagsschlaf, da er ein wahrer Energie-Booster für den Körper ist. Die Methode des «Coffee Naps» ist laut vielen Studienergebnissen der gar perfekte Weg, sich aus dem Nachmittagstief zu hieven.
Trinkt man vor dem Päuschen auf Bett oder Sofa eine Tasse Kaffee, spaziert das Koffein über das Blut in den Kopf. Sobald die Stimulanz das Gehirn erreicht, werden dort Rezeptoren geblockt, die ansonsten von einem anderen Stoff namens Adenosin, das dem Koffein vom Molekülaufbau her ähnelt, besetzt sind. Adenosin ist schuld daran, wenn wir uns müde fühlen. Während wir schlafen, wird genau das abgebaut. Und dann, Jackpot: Bumst nun das Koffein an diese frei gewordenen Rezeptoren, tritt ein, was niemand vermutet hätte: Wir fühlen uns hellwach, da das Koffein effektiver und intensiver wirken kann. Auch, weil es nach dem Nickerchen viel mehr Rezeptoren als sonst belegen kann.
Timing ist alles
Bis das Koffein es zu den Rezeptoren schafft, dauert es in etwa 25 Minuten. Der Power Nap sollte also maximal so lange dauern. Aber Obacht: Besser einen Wecker stellen, um rechtzeitig wach zu werden. Alles darüber schlägt gemeinerweise wieder ins Gegenteil um. Gute Nacht!