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  4. Pilze in der Blumenerde: Was tun? Ist das gefährlich?
Weiss-braun und safran-gelb

Warum wachsen Pilze aus dem Blumentopf?

Dinge schiessen ja metaphorisch wie Pilze aus dem Boden. Kinder zum Beispiel. Oder Pickel. Wenn in der Zimmerpflanze in Wohn- oder Schlafzimmer dann aber tatsächlich mal kleine Fungi auftauchen, ist die Panik ähnlich gross. Was soll das? Sind die gefährlich? Für die Pflanze – oder gar für uns?

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Photo taken in Huddinge, Sweden

Pilze wachsen nicht nur im Wald, sondern auch im Blumentopf. Das passiert den Besten. Der Lifestyle-Redaktion auch.

Getty Images/EyeEm

Es ist doch zum Mäusemelken: In sämtlichen Blumentöpfen hocken derzeit kleine Pilze. Auf fragilen Stielen recken sie ihre weiss-braunen oder grell-gelben Hüte empor, knicken schnell ein, geben uns Rätsel auf. Hübsch sind sie eigentlich – aber haben da im Grunde überhaupt nichts zu suchen. Heisst das, unsere Pflanzen schimmeln? Haben eine Krankheit? Gehen bald ein? Und was ist eigentlich mit uns: Wir atmen ja schliesslich die Sporen ein. Send help!

Woher kommen die Pilze?

Wenn man so rumfragt, lautet die Antwort stets: Es wurde schlicht zu viel gegossen. Vor allem in Kunststofftöpfen kann das Wasser nicht ausreichend verdunsten. Ganz so einfach ist es aber nicht. Pilze spriessen überall dort, wo ein hoher Anteil Humus in der Erde vorhanden ist. Die Aufgabe von Pilzen ist es nämlich, organisches Material zu zersetzen. Ist die verwendete Blumenerde stark mit Torf durchsetzt (hochwertiges Material enthält weniger, auf Qualität setzen lohnt sich), finden Pilzsporen einen wunderbaren Nährboden. Wenn dann noch Feuchtigkeit und warme Temperaturen hinzukommen, dann haben Pilze high life. Das ist vermutlich auch der Grund, warum gerade jeder über die ungebetenen Besucher klagt: plötzlich war es heiss in der Wohnung – zur Freude der kleinen Hütchen.

Schaden sie der Pflanze? Und uns...?

Es besteht kein Grund zur Panik, der Zimmerpflanze macht der Pilz nichts aus – zumindest dann nicht, wenn nicht die ganze Oberfläche im Blumentopf mit einer wasserabweisenden Schicht überzogen ist. Dann wirds brenzlig, weil nicht genügend Wasser bis zu den Wurzeln vordringt und auch die Versorgung mit Sauerstoff nicht ausreicht.
Und was ist mit uns – vor allem, wenn der Topf in Wohn- oder Schlafzimmer steht? Nun ja, bei empfindlichen Menschen können die Sporen, die der Pilz an die Raumluft abgibt, allergische Reaktionen auslösen. Etwas mehr Vorsicht ist geboten, wenn ein gelber Fungus, der gelbe Faltenschirmling, in Kombination mit Kindern im Haus ist. Da es noch keine ausreichenden Studien über seine Giftigkeit gibt, wäre es äusserst ungünstig, wenn jemand versuchen würde, davon zu naschen.

Und nun – was tun?

Raus mit dem Topf! Es empfiehlt sich, die befallene Pflanze ins Freie zu stellen, die Wohnung zu lüften oder die Pflanze umzutopfen. Mit besserer Blumenerde versteht sich. Und sauberem Topf (gern mit Bürste abschrubben und mit mit Essigwasser ausspülen). Wer dazu zu faul ist, entfernt die befallene Erde, wirft diese in einer verschlossenen Tüte in den Restmüll und achtet auf ein freies Ablaufloch.

Kann man den Pilzen vorbeugen?

Was das Klima so treibt, hat man ja als Einzelne*r bekanntlich nicht in der Hand. Vermeidet man aber Staunässe (durch das Anlegen einer Drainage aus Blähton oder Tonscherben) ebenso wie zu hohe Luftfeuchtigkeit, fährt man schon mal gut. Zudem: immer schön regelmässig lüften und erst dann (wenn möglich von unten) giessen, wenn die obere Erdschicht ausgetrocknet ist. Und vergesst nicht: Hochwertige Erde lohnt sich.

Von Style am 23. September 2021 - 12:00 Uhr