Ihr fragt euch vielleicht: Wieso der ganze Aufwand, wenn man bald im Gartencenter oder auf dem Wochenmarkt easy Tomatensetzlinge für den Balkon kaufen kann? Stimmt natürlich, aber es gibt drei gute Gründe dafür.
Man spart Geld
Ein Bio-Tomatensetzling kostet rund sechs Franken. Ein Tütchen Tomatensamen vier – und dieses reicht für 20 bis 25 Pflanzen. Noch Fragen?
Die Keimlinge nach 10 Tagen
Es macht Spass
Bald nach dem Säen schauen die ersten grünen Spitzen aus der Erde. Die Sprösslinge wachsen, aus zwei Blättern werden drei – und auf die Gefahr hin, nun pathetisch zu klingen – das grenzt schon an ein kleines Wunder. Erst recht, wenn ihr im Sommer dann die ersten Tomaten von eurer selbst gezogenen Pflanze erntet.
Ein weiteres Argument für alle im Home Office: So ein paar Pflänzchen verschönern jedes Pult und bei einem langweiligen Telefonat kann man super gleichzeitig seine neuen grünen Mitbewohner giessen und hätscheln.
Eure Freunde haben auch etwas davon
Pro Samen gibt es eine Pflanze – und meist hat man viel mehr Sprösslinge, als man selbst brauchen kann. Wenn nach den beiden Keimblättern die ersten richtigen Blätter kommen, könnt ihr die Pflänzchen in grössere Töpfe setzen (Pikieren heisst das im Fachbegriff) und einen Teil davon verschenken.
Die Setzlinge, kurz vor dem Umzug ins Freie
So zieht ihr eure eigenen Tomatensetzlinge:
Material
Anzuchterde
Anzuchtschalen oder kleine Töpfe (mit Loch, damit das Wasser abfliessen kann) oder einfach ein paar Eierkartons
Tomatensamen (Anzucht ist März und April)
Plastikfolie, ein Acrylglas oder ein Minigewächshaus
Schritt für Schritt
- Das Pflanzgefäss mit Erde füllen. Die Samen im Abstand von mind. 1 cm und 1 cm tief in die Erde stecken. Beim Eierkarton pro Abteil ein Samen.
- Vorsichtig wässern. Darauf achten, dass die Samen nicht durch das Wasser an die Oberfläche gespült werden. In den folgendenTagen soll die Erde immer leicht feucht sein.
- Die Pflanzgefässe abdecken (Plastikfolie, Acrylglas), damit möglichst viel Wärme entsteht. Tomaten mögen es warm, die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 20 bis 25 Grad. Wichtig: Regelmässig lüften, sonst entsteht Stauwärme und die Samen können faulen.
- Einen möglichst hellen Platz in der Wohnung finden: Ideal ist das Fensterbrett. Sobald die Samen gekeimt sind, wird das Verhältnis zwischen Wärme und Licht wichtig. Regel: Je wärmer es ist, desto mehr Licht brauchen die Pflänzchen. Drinnen haben sie es oft zu dunkel und zu warm. Sie wachsen dann rasch in Richtung Licht und werden dadurch lang und schwach. Darum: Sobald die Temperatur draussen über 10 Grad steigt die Pflänzchen tagsüber in einem Minitreibhaus auf den Balkon oder das Fensterbrett rausstellen.
- Pikieren: Sobald die richtigen Blätter spriessen, kann man die Sprösslinge in grössere Töpfe mit nährstoffreichen Erde setzen – und ihnen geduldig beim Wachsen zusehen. Ab Mai werden die Jungpflanzen dann langsam abgehärtet (an schönen Tagen nach draussen stellen, abends wieder rein) auf den Umzug auf den Balkon vorbereitet.