Go Girl! Wie wir Mädchen inspirieren können
Die Mini-Serie «Amie trifft ...», die in Zusammenarbeit mit Barbie entstanden ist, brachte die 9-jährige Aime mit erfolgreichen Frauen zusammen. Aime wollte wissen: Was gebt ihr mir für meine Zukunft mit auf den Weg? Blick.ch-Chefin Katia Murmann riet: «Schau nicht zu sehr auf die andern – und sei hartnäckig!» Spitzenköchin Tanja Grandits sagte: «Lass dich niemals von deinen Träumen abbringen.» Und die Investorin und Philanthropin Carolina Müller-Möhl meinte schlicht: «Sei mutig!»
Wertvolle Ratschläge. Denn Mädchen tendieren dazu, sich selbst zu unterschätzen. Bereits im Alter von fünf Jahren beginnen sie, weniger an sich selbst zu glauben. Und denken, nicht so viel erreichen zu können wie die Jungs – im Leben und im Job. Diese Kluft wird auch als «Dream Gap» bezeichnet und hindert Mädchen daran, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Ob die eigene Tochter, die Tochter der besten Freundin, die Nichte oder Enkeltochter: So können wir Mädchen in unserem Umfeld dabei unterstützen, an sich zu glauben und ihre Träume zu verwirklichen.
Zeigen wir ihnen weibliche Vorbilder
In ihrem Buch «Anonymous Is a Woman» porträtiert die Historikerin und Aktivistin Nina Ansary Frauen, die von der Geschichtsschreibung ignoriert wurden, obgleich sie den Gang der Geschichte entscheidend geprägt haben. Es sind Wissenschaftlerinnen, Erfinderinnen, politische Führerinnen. «It’s hard to be what we cannot see» schreibt Ansary: Wir können nicht werden, was unsichtbar ist. Das gilt besonders für Mädchen: Die Forschung zeigt, dass positive Vorbilder auf sie eine weitaus grössere Wirkung haben als auf Jungs. Vorbilder erweitern die Vorstellung, was alles möglich ist. Sie inspirieren Mädchen, ehrgeizig zu sein und ihre Ziele höher zu stecken. Und sie zeigen auf, mit welcher persönlichen Einstellung sie diese Ziele erreichen können. Recherchieren wir also. Weisen wir die Mädchen in unserem Umfeld auf erfolgreiche, kühne und eigenwillige Frauen hin.
Die 9-jährige Aime interviewt Starköchin Tanja Grandits
Gehen wir sorgsam mit Stereotypen um
Es kann verlockend sein, ein Mädchen damit zu trösten, dass es halt andere Talente hat als Mathe, wenn es schon wieder eine schlechte Note nach Hause bringt. Das Problem wäre vom Tisch – scheinbar. Aber gesagt zu bekommen, man habe gewisse Defizite, weil man dem einen oder anderen Geschlecht angehört, zementiert stereotype Vorstellungen. Besser: sich zusammen hinsetzen und ganz konkret herausfinden, woran es hapert. Und aufzeigen, mit welcher persönlichen Einstellung sich das Ziel trotzdem erreichen lässt.
Machen wir die richtigen Komplimente
«Toll siehst du aus in diesem Kleid!» Ein Kompliment zu einer Äusserlichkeit ist schnell gemacht auch voll in Ordnung. Umso mehr sollten wir uns bewusst darauf konzentrieren, die weniger augenfälligen Dinge zu loben. Das Mädchen hat in einer schwierigen Situation durchgehalten? «Dein Durchhaltewillen ist echt beeindruckend!» Das Mädchen hat in einer Diskussion nicht klein beigegeben? «Ich bin stolz auf dich, dass du deine Meinung gesagt hast!» Kleiner Reminder: Komplimente sind etwas Grossartiges. Verteilen wir sie grosszügig, auch unter uns «Grossen».
Aime (9) interviewt Blick.ch-Chefin Katia Murmann
Geben wir acht auf unsere Sprache
Die Sprachwissenschaft geht schon länger davon aus, dass Sprache und gesellschaftliche Wirklichkeit eng miteinander verknüpft sind. Eine Studie der FU Berlin mit 600 Kindern belegt nun: Geschlechtergerechte Sprache beeinflusst die Berufswahl. Mädchen sind weniger überzeugt, männlich konnotierte Berufe ausüben zu können – selbst wenn das Interesse vorhanden wäre. Heisst im Umkehrschluss: Wird die weibliche Form verwendet, trauen sich Mädchen den Beruf viel eher zu. Es spielt also eine Rolle, ob wir vom Schreiner oder der Schreinerin, vom Ingenieur oder der Ingenieurin, vom Chef oder der Chefin sprechen. Mädchen einfach «mitzumeinen», reicht nicht. Es braucht etwas Übung, immer die Paarform zu verwenden, also von «Pilotinnen und Piloten» zu sprechen. Aber es ist wichtig. Und man gewöhnt sich dran.
Zu guter Letzt: Hinterfragen wir uns selber
Gebe ich eigentlich selber ein gutes Vorbild ab? Diese Frage sollten wir uns ruhig mal wieder stellen. Und ehrlich beantworten. Oft sind es nämlich die alltäglichen Verhaltensmuster, die die tiefsten Spuren hinterlassen. Wenn ein Mädchen in unserem Umfeld sieht, dass wir berufliche Herausforderungen annehmen, in Diskussionen für unsere Überzeugungen einstehen und eine gleichberechtigte Partnerschaft leben, macht das Eindruck und inspiriert. Und das ist es, was Vorbilder tun.
Mädchen können alles sein – wenn sie daran glauben
Eine Studie* zeigt, dass Mädchen ab dem fünften Lebensjahr beginnen, ihr Potenzial anzuzweifeln – dieses Phänomen wird auch «Dream Gap» genannt. Barbie will darum mit der Hervorhebung positiver Vorbilder auf der ganzen Welt dazu inspirieren, das Potenzial in jedem Mädchen zu fördern. Im Jahr 2019 ehrte Barbie in der Schweiz die Extrem-Bergsteigerin Evelyne Binsack mit ihrer eigenen Barbie-Puppe.
Barbie möchte erreichen, dass Mädchen auf der ganzen Welt mit der «Du kannst alles sein»-Haltung aufwachsen. Denn der Traum, alles sein zu können, ist erst der Anfang. Zu sehen, dass es wirklich möglich ist macht den Unterschied. #MoreRoleModels
Mehr dazu auf Barbie.com/RoleModels
*Studie, die von Forschern der New York University, der University of Illinois und der Princeton University durchgeführt wurde.