Was macht uns wirklich glücklich? Keine Studie hat bisher so viele Antworten auf diese Frage geliefert wie die sogenannte Grant-Studie der Harvard-Universität. Seit 1938 haben die Forscherinnen und Forscher hunderte von Probanden beobachtet, ihre Lebensgeschichten verfolgt, ihre Blutbilder getestet und ihre Gehirne gescannt. Und siehe da: Es ist weder Geld noch körperliche Gesundheit, was uns glücklich macht. Wobei natürlich beides hilft.
Der Psychiater und frühere Studienleiter George E. Vaillant fasst die Unsummen von Forschungsdaten in einem Satz zusammen, der sich perfekt als Meme eignet: «Happiness is love. Fullstop.» Dem «SZ Magazin» erklärt es Vaillant ein bisschen genauer: «Glück ist, nicht immer alles gleich und sofort zu wollen, sondern sogar weniger zu wollen.» Wer seine Impulse im Griff habe und seinen Trieben nicht immer gleich nachgebe, sondern sich auf Beziehungen einlasse (mit dem Risiko zu scheitern), komme besser durchs Leben. Was ein wenig wie das Gegenkonzept zu Tinder klingt, ist in Wahrheit die empirisch nachgewiesene Formel für ein erfülltes Dasein: «Die wahre Glückseligkeit liegt in der echten und tiefen Bindung mit anderen Menschen.»
Die gute Nachricht: Einen Beliebtheits-Pokal gilt es nicht zu gewinnen, den Stress können wir uns sparen. «Es geht nicht um die Anzahl der Freunde, oder ob man in einer verpflichteten Beziehung steckt. Es ist die Qualität der nahen Beziehungen, die zählt», sagt Vaillants Nachfolger Robert Waldinger in seinem TED-Talk «Was ist ein gutes Leben?» – einem der meist gesehenen TED-Vorträge überhaupt. Und woran erkennt man die Qualität einer Beziehung? Gemäss Waldinger daran, wie sicher man sich selbst fühle, während man sein Innerstes mit anderen teile. Ob wir uns mit jemandem entspannen können und einfach so sein können, wie wir wirklich sind. Und daran, wie verletzlich wir uns dabei zeigten.
Unter dem Ansatz der Human Centric Innovation entwickelt Volvo Cars seit bald einem Jahrhundert Autos, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen – Autos, deren Technologie das Leben einfacher, besser und sicherer macht. Volvo Cars möchte aber nicht nur die Menschen schützen, sondern auch die Welt, in der wir leben. Deshalb steht der Schutz des Planeten im Zentrum der Bemühungen: Bis 2025 will Volvo Cars die CO2-Bilanz seiner Fahrzeuge über den gesamten Lebenszyklus um 40 Prozent senken, bis 2030 vollelektrisch und bis 2040 als Unternehmen klimaneutral sein.
Die Sache mit der Verletzlichkeit
Hier liegt ein weiterer Schüssel zum Glück, sagt die amerikanische Sozialwissenschaftlerin und Bestseller-Autorin Brenée Brown. Brown wird manchmal spöttisch als «Selbsthilfe-Guru» bezeichnet, weil sich Celebrities wie Gwyneth Paltrow, Oprah Winfrey und neuerdings auch Harry und Meghan auf ihre Ratschläge verlassen. Aber Brown sagt im Grunde nichts anderes, als die beiden Harvard-Professoren auch: Wir brauchen uns gegenseitig, denn wir sind neurobiologisch so verdrahtet, in Verbindung miteinander zu sein. «Das Fehlen von Gemeinschaft bedeutet Leiden. Jeder Mensch ist auf andere angewiesen», so Brown. Was viele von uns vor grosse Schwierigkeiten stellt, sieht sie als absolute Notwendigkeit: Glück findet am Ende nur, wer seinen emotionalen Schutzwall niederzureissen vermag und sich vor andern Menschen exponiert – mit all seinen Ängsten, Schamgefühlen, Spleens und Fehlern. Ihre Forschung, sagt die Professorin, habe deutlich gemacht, «dass Menschen, die sich ihrer Verletzlichkeit stellen und grössere Risiken eingehen, auch eher positive Gefühle erleben können: Liebe, Verbundenheit, Vertrauen, Freude, Kreativität.»
Seine persönlichen Werte channeln
Wir haben uns also Mühe gegeben, uns zu öffnen. Legen das Handy öfter weg und gehen bewusst auf andere ein. Und trotzdem könnte das passieren: Ein ständig nagendes Gefühl, dass irgendwas nicht ganz stimmt. Nicht ganz aufgeht im Leben. «Seit den alten Griechen kennen wir die Unterscheidung zwischen dem hedonischen Glück des Moments, dem Wohlfühlglück – und dem eudaimonischen Glück der Potenzialentfaltung, des sich im Einklang-Fühlens», erklärt Christian Thiele. Thiele gehört zum Trainerteam der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie und beschäftigt sich sich als Coach und Autor mit dem Glücksthema. «Für Menschen, die sich etwa in der Arbeit unwohl fühlen und gar nicht so ganz genau wissen, wieso, kann es sehr sinnvoll sein, die eigenen Wertvorstellungen genauer zu ergründen. Denn wer Prinzipien, die ihr oder ihm wichtig sind, nicht ausleben kann, wem etwa Gerechtigkeit oder Umweltschutz wichtig ist, aber in einem Unternehmen arbeitet, dass diese Werte überhaupt nicht auf die Strasse bringt, wird dauerhaft kaum sein eudaimonisches Glück in diesem Job finden.» Es könnte also durchaus sinnvoll sein, hier mal tiefer zu graben und persönliche Wertvorstellungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn, so Thiele: «Eine Bedeutung, eine Sinnhaftigkeit im eigenen Tun und Leben zu finden ist ein wichtiger Aspekt von Glück.» Thiele hütet sich aber davor, quer durch die Bank Dankbarkeitstagebücher, Meditationsübungen oder Expressives Schreiben zu empfehlen: ««Jede und jeder hat ein Stück weit den eigenen Weg zum Glück – und die eigenen Hilfsmittel gegen Unglück. Was mein Gegenüber zufrieden macht, kann mich stressen, nerven, überfordern – und andersherum. Insofern ist Glück eine Reise – und kein Reiseziel.»
In dem Sinne: Happy travels!