Spätestens am zweiten Tag ohne Haare waschen fühlt ihr euch unwohl? Dann stellt euch einmal vor, ihr hättet vor 5 Jahren das letzte mal Shampoo benutzt. Geht nicht – genau. Ausser man macht es wie Bloggerin Michelle. «Die meisten Leute sind erstaunt, wie normal mein Haar aussieht. Einige wollen es sogar anfassen», erzählt die Macherin von kuntergrün. Auf ihrem Blog berichtet sie über ihren nachhaltigen Lifestyle und bietet Workshops an. Dass sie auf Plastik verzichtet, ist für sie selbstverständlich.
«Angefangen habe ich mit Natron. Das funktionierte bei mir zwar, aber ich hatte trotzdem manchmal das Gefühl, meine Haare seien noch leicht fettig. Zudem kann Natron sehr angriffig sein und ist nicht für jeden Hauttyp geeignet.» Schon bald kam sie auf die Lavaerde. Diese bekommt man in pulverisierter Form in der Apotheke.
Und so gehts:
- 1/2 Glas Lavaerde
- 1/2 Glas Wasser
Am besten nimmt man ein leeres Konfiglas. Darin kann man das Pulver mit Wasser aufgiessen. Je nach Verhältnis erhält man eher eine Paste (für kurze Haare und Körper super geeignet) oder eine Sauce. Rühren oder Schütteln soll man nicht, einfach nur auflösen lassen. Mit einem Deckel verschlossen, hält sich die Paste etwa zwei Wochen lang.
Anwendung
«Je nach Haarlänge braucht ihr etwas mehr oder weniger von dem Gemisch. Ich massiere dann vielleicht so 2 Teelöffel in kleinen Portionen überall in die Kopfhaut. Damit ich es nicht nur in die Haare einmassiere, sondern tatsächlich auf die Kopfhaut, lohnt es sich, den Kopf vornüber hängen zu lassen, um überall besser ranzukommen», erklärt Michelle.
So einfach? Nicht ganz. Denn nach dem Waschen mit der Lavaerde braucht es eine saure Spülung mit Apfelessig. Auch hierzu liefert Michelle eine Anleitung.
Rezept für Michelles Apfel-Essig-Conditioner
- 1 Schluck Apfelessig oder alternativ Zitronensaft
- 3 Tropfen ätherisches Öl (optional)
- 3-4dl Wasser
Den Apfelessig und das ätherische Öl vor dem Duschen in einen Edelstahl- oder Emaillebecher geben (die sind bruchsicher). Dann die Haare mit der Lavaerde waschen und danach die Tasse mit warmem Wasser auffüllen. Gleichmässig über die Haare giessen, zwei Minuten einwirken lassen und wieder ausspülen.
Wer jetzt total begeistert zur Lavaerde greift, soll vorgewarnt sein. So schnell geht das nicht. Den seifenfreien Lifestyle muss man sich erarbeiten. Oder besser gesagt, es braucht etwas Geduld, bis sich euer Haar auf die neue Pflege eingestellt hat. Denn herkömmliches Shampoo befreit die Kopfhaut von allem Fett, welches eigentlich eine Schutzfunktion hat. Je häufiger dieses entfernt wird, desto schneller wird es nachproduziert. Ein paar Bad-Hair-Days sind also vorprogrammiert. «Bei mir hat die Umstellung auf Natron etwa 4 Wochen gebraucht. Ich habe meine Haare aber auch davor nur zweimal die Woche gewaschen. Jetzt etwa alle 4-5 Tage. Der Umstieg auf die Lavaerde war nachher super einfach, weil Lavaerde mehr Fett lösen kann.»
Ein weiterer Vorteil von Lavaerde: Man kann damit auch gleich den Körper «einseifen». Bei so viel Benefits und so wenig Abfall, stört die Sauerei in der Badewanne nur noch minim.
Ihr wollt noch nicht ganz auf Seife verzichten? Dann macht eure Shampoos einfach selber. Hier gehts zur Anleitung >
Und? Probiert ihr es aus? Oder habt ihr noch einen anderen Trick um eure Haare ohne Shampoo zu waschen?