Sie lachen etwas verschmitzt, als sie mich sehen. Ich weiss, ich bin wohl etwas zu «overdressed» mit Krawatte auf dem Golfplatz. Aber (Kleider-)Ehre, wem Ehre gebührt, denke ich nur. Die Freude überwiegt, die beiden Basler zu treffen. Wie stark hat mich Bruno Rahmen damals, vor 40, bald 50 Jahren - zu den Zeiten des grossen Karli Odermatt - beeindruckt! Als fünffacher Schweizer Meister, später auch als Trainer meines Heimklubs, dem FC Luzern. Topfit steht Rahmen, der Mitte Oktober 65 Jahre alt wird, vor mir. «Sport ist immer noch eines der besten Rezepte für Lebensfreude», sagt der Handicap-17-Spieler ganz ruhig - und freut sich sich auf den tollen Golftag.
Das tut sich auch Robert Federer. «Auch wenn ich kein angefressener Golfer bin, ich mag diesen Sport sehr», sagt der Handicap-19-Spieler. Der 66-Jährige verrät mir als neun Jahre jüngeren Segler das Geheimnis, die Faszination des Golfsports: «Man ist draussen in der Natur, mitten in herrlichen Umgebungen. Zudem hat man nach einer Golf-Runde früh am Morgen noch viel vom restlichen Tag.» Doch jetzt gibts ein Problem: Federers kleiner Golfwagen, der Caddy, will nicht. Der Mini-Elektroantrieb macht keinen Wank. «Was machst du jetzt, Spiel absagen?», frage ich verdutzt. «Sicher nicht, das reparieren wir jetzt!»
Wir bücken uns runter, tasten uns zum Hilfsmotörchen vor. Aha! Die Batterie ist ja gar nicht angeschlossen. «Das ist einfach», sagt Robbie schmunzelnd - und steckt die Anschlüsse zusammen. Und lacht. Das gefällt mir so sehr an ihm: Robert Federer lacht so gern und viel, strahlt Lebensfreude aus. Sicher zittert er immer mit, wenn es bei seinem Sohn wieder mal um die Wurst geht. Aber ich kann mir lebhaft vorstellen, wie er mit seiner Standhaftigkeit, Souveränität und Erfahrung stets auch der ruhige Pol in der Familie ist. Auch ein Talent, das er seinem Sohn zweifelsohne mitgegeben hat!
Robbie und Bruno sind längst am Spielen. Da kommt Sporthilfe-Geschäftsführerin Doris Rechsteiner zu mir. Und beginnt von Robert Federer zu schwärmen! Der frühere R3-Tennisspieler sei ein «grandioser Förderer» des Schweizer Sport-Nachwuchses. «Er hat zahlreiche Talent-Patenschaften übernommen, wir arbeiten glänzend mit der Roger-Federer-Stiftung zusammen», erzählt Rechsteiner. Begeistert fügt sie hinzu: «Robert Federer kennt sich in allen Sportarten hervorragend aus. Er sucht die Talente selber aus. Und begleitet sie dann auch, ermöglicht ihnen auch schon mal, im Kinderzimmer von Roger zu schlafen.» Chapeau, Robbie. Hut ab, Bruno!