Udo würde singen: Mit sechzig fängt das Leben an! Aber eben, «the times they are a changin’» (Bob Dylan). Das gilt auch für dich, den Raser im Medienverkehr, der einmal rechts überholt, dann wieder links fährt, oft als Geisterfahrer unterwegs war. Aber immer mit Vollgas und laut wie eine Harley. Schneller als die Polizei, wenns knallt.
«Blick ist dabei» gilt heute noch. Bei den Menschen, die Rat und Recht suchen. Bei den Schönen und Reichen, wenn sie feiern oder tote Hündchen beweinen. Du überraschst mit frechen Ideen, immer noch, treu dem Motto des legendären Chefredaktors Peter Uebersax: «Es gibt keine ereignislosen Tage, nur ideenlose.»
Hans Ringier, der Vater des heutigen Verlegers Michael, hat mir «Blick» mal so erklärt: «Ich darf nicht betrunken Auto fahren. Wenn ich erwischt werde, muss der ‹Blick› es auf der ersten Seite bringen. Denn ich trage einen berühmten Namen.» Bingo! Keiner hats besser auf den Punkt gebracht!
Du hast das Land nicht verändert, dafür die andern Medien. Die riefen aus, wenn du etwas gross aufgemacht hast, was Menschen echt bewegt. Oder wenn du Mächtige angegriffen und Sportler in den Senkel gestellt hast. Das ist keine Geschichte! Schrien sie. Und schrieben die Story selber fort, übernahmen Stil und Ton, einfach mit kleineren Buchstaben.
Du hast Boulevard-Ikonen hervorgebracht, an die man sich erinnert: Chefredaktoren kamen und gingen, unvergessen bleiben populäre Federn wie die Liebe Marta, Kolumnist Turi Honegger, Sportjournalist Mario Widmer, «Boliden-Roger» Benoit, Edelfeder Frank A. Meyer und viele andere.
Herzliche Gratulation zum Sechzigsten!
Mit freundlichen Grüssen