Liebe Viola Amherd
Das tönt ja ganz nach Kuschelarmee, was Sie und der scheidende Armeechef Philippe Rebord ankündigen: Er meint, auch Transmenschen sollten Dienst leisten dürfen. Und auch Sie hissen die rosa Flagge: Wir wollen mehr Frauen! Die Berufsmilitär-Karriere soll attraktiver werden, und zwar für beide Geschlechter, mit flexiblen Arbeitszeiten und Jobsharing für Schulkommandanten. «Sonst kommt niemand mehr zu uns», sagen Sie.
Vielleicht müssen Sie jetzt auch über vegane Armeestiefel nachdenken und bei der Verpflegung einen glutenfreien, veganen Soja-Spatz anbieten. Und wo bleiben die KKK, Kinderkrippen in Kasernen?
«Vielleicht müssen Sie jetzt auch über vegane Armeestiefel nachdenken»
Aber im Ernst: Ihr Ansatz gefällt mir. Sie allein geben der Landesverteidigung ein modernes Gesicht. Alle staunen, wie gut Sie vom männerlastigen Verein aufgenommen wurden. Wie Sie gleichzeitig Autorität und Demut ausstrahlen und Ihre Geschäfte erklären, ohne ideologische Überflüge, ohne Bedrohungsszenarien. So, dass jeder versteht, was Sache ist, worauf es ankommt.
Für die Armee sind Sie ein echter Glücksfall. Vielleicht auch für Ihre Partei, die CVP? Die ja gerade durchzogene Prognosen erfährt. Sie wollen zwar nicht als Wahlkämpferin zur Verfügung stehen. Aber Sie helfen natürlich schon, weil Sie einem Bild entsprechen, das sich heute so viele vom idealen Politiker machen: weder rechts noch links.
Positiv, pragmatisch, fortschrittlich, mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität. Eine Frau, die an ihrem Job Spass und den Laden im Griff hat und keinen politischen Bullshit verbreitet, den sowieso niemand glaubt. Viele würden im Herbst Viola Amherd wählen.
Mit freundlichen Grüssen
Peter Rothenbühler