Einmal ausrasten und zurück! Wer jemals ein Wochenende mit «Asmallworld» erlebt hat, war drei Tage lang nicht nur in einer eigenen Welt, sondern auf einem anderen Stern. Hier gibt es als Willkommens-Geschenk 500-Franken-Gutscheine von «Tinker Tailor», massgeschneiderte (!) Krawatten aus Kaschmir von «Masel», hier gibt es Heli-Skiing und Typen, die in zwei Stunden bei Hermès den Laden für ihre Wochenend-Begleitung leerkaufen...
Letztes Wochenende feierte ASW sein zehnjähriges Bestehen und das fünfte «Winter Weekend in Gstaad». Auf deutsch: Patrick Liotard-Vogt und Sabine Heller laden mit ihrem Social-Network für Reiche 200 Gäste ins Berner Oberland ein und feiern im «Palace»-Hotel, als gäbe es kein Morgen. Ich meine, welches Hotel sonst eröffnet extra eine Woche früher die Wintersaison?! Eben.
Am Freitag ging es los. Gäste, wie Tali Lennox (Tochter von Annie Lennox), die deutschen Schauspiel-Schwestern Janina und Jessica Joffe und Roberto Cavalli-Sohn Daniele trafen sich zuerst zum Cocktail in der Lobby, zum Dinner im «Gildo’s Ristorante» und dann zur Partynacht im «GreenGo»-Club, eine Etage tiefer.
Am Samstag nahmen es einige sehr sportlich: Model Pixie Geldof (die leider so gar nichts mehr von einem Model hat) und ihre britischen Freunde, wie Filmproduzent Sean Frank und Künstlerin Phoebe Collings-James, gingen tatsächlich Skifahren. (Too much for me). Ich beschloss, in die Skihütte «Wasserngrat» raufzugondeln und mich dort mit Käsefondue vollzustopfen. Am selben Tisch sassen «The Great Gatsby»-Hauptdarstellerin Carey Mulligan und «Glee»-Star Dianna Agron, die das Caquelon sah und nicht gerade in Jubelschreie ausbrach.
Sie erzählte mir, dass sie Käse so gar nicht mag und nie im Leben einen Cheeseburger bestellen würde. Und trotzdem - siehe da - mochte sie das Fondue dann sehr gerne. Das lustige war, dass sich alle Leute nur schon fürs Fondueessen so zurechtmachten, als wären wir in Aspen und planten, alle Peta-Aktivisten dieser Welt in ein einziges Grab zu bringen. Nerzkappen, Hasenweste, Zobeljacke. Nur war es so schön und so warm, dass man alles hätte zu Hause lassen können.
Später trafen sich - wer nach Literweise Rosé noch konnte - Leute wie Model Anna Cleveland und Stylistin Catherine Baba bei Duvetica. (Natürlich liefen sie nicht zu Fuss ins Dorf - mit der Pferdekutsche wurden sie hingefahren). Das Daunenjacken-Label zeigte seinen neuen Store und reichte dazu Kaviar und Champagner. Um 19 Uhr hiess es Apéro, dann Dinner und ein Dessert, das sich in einem aufgeblasenen Ballon befand (ha ha).
Das Highlight aber war, dass es bei der Protzerei auch um einen guten Zweck ging und mit Lösli Geld für «War Child» (eine Organisation, die sich für Kinder in Kriegsgebieten einsetzt) gesammelt wurde. Schirmherrin war Carey Mulligan, die schon das zweite Mal auf einem «Asmallworld»-Anlass die Werbetrommel dafür rührte. Bei der Verlosung kamen fette Preise zusammen: Ein Wochenende auf einem Weingut, Schmuck oder eine Tasche von Jimmy Choo. (Meine liebe Freundin Patricia, die selber nicht viel grösser als der Preis war, trug die Magnum-Flasche Vodka nach Hause.) Also eigentlich in den Club «GreenGo», womit sie sich sehr beliebt machte. (Hatte ich erwähnt, dass jedes Getränk im Hotel pauschal 35 Franken kostet - egal ob Gin Tonic oder Wasser ohne Kohlensäure?). Für die Hublot-Uhr, die extra für den Anlass designt wurde, kamen zudem 13'500 Franken zusammen, was finalement einen Spenden-Betrag von 200'000 Franken machte. Und zum Schluss noch eine Love-Story: «Vogue Men»- und Drehbuchautor Hudson «Hud» Morgan und «Gossip Girl»-Darstellerin Caitlin Fitzgerald haben sich an diesem Wochenende verliebt und sind nach Gstaad gleich weiter zusammen nach Zürich gereist.
Nach drei Tagen on fire fragte ich mich, warum die Leute hier alle etwas gaga werden und in kürzester Zeit so aufdrehen: «In Gstaad ist was besonderes in der Luft», war Patrick Liotards auch etwas ratloser Erklärungsversuch. Hier hatten die Stars die Kamera dabei und fotografierten die Journalisten (Danke, Dianna Agron und Rufus Beck!), hier zogen die Models die Schuhe aus und tanzten die ganze Nacht um den Pool und hier scherten sich die stinkreichen, kamerascheuen Millionärskinder kein bisschen um die Fotografen und taten so, als hätten sie nie irgendwelche Anstandsregeln in ihren teuren Internaten gelernt.
Happy birthday, «Asmallworld».
Bussi, Bussi aus München