Eigentlich ist es schon gemein: Im Zentrum eines Filmballs sollten die Gewinner und ihre erfolgreichen Werke stehen. Doch wirklich schön wird ein Abend, wenn sich die Gäste in ihre verrücktesten Roben und feinsten Smokings werfen. Den einen gelingt das sehr gut, anderen nicht so... Hier die Top und Flop 3 des Deutschen Filmballs im Bayerischen Hof.
1. Very hot
Wenn die meisten anderen in dunklen Farben erscheinen, ist sie mein Lichtblick: Viktoria Lauterbach, Frau von Schauspieler Heiner Lauterbach, die ein Kleid von Talbot Runhof ausgesucht hat. Auch wenn die Robe nach giftigem Fröschlein schreit, ist sie darin herzig wie ein Bambi. Ich würde am liebsten die ganze Zeit «Jööö» sagen - wären nicht die angesagten Polka-Dots und der ausgestellte Trompeten-Schnitt, die dem ganzen den nötigen Coolness-Faktor geben...
2. Very hot
Ich dachte, dieser Trend sei tot und jetzt kommt auch noch die Nadeshda Brennicke in einem Trompetenrock! Hätte mir jemand gesagt, dass dieser Look jemals cool sein könnte, ich hätte es nicht geglaubt. Aber in der Robe von Marcell von Berlin in Laser-Optik und mit den Schulterpolstern funktioniert der Auftritt der Schauspielerin sehr gut. Kirsche auf dem Kuchen ist der punkige Ketten-Ohrring (kommt jetzt eh wieder, nur einen, oder zwei verschiedene Ohrringe zu tragen...).
3. Very hot
So pompös die Auftritte der anderen beiden Frauen sind, so zurückhaltend zeigt sich Katrin Berben. Die Frau von Filmproduzent Oliver Berben sieht in ihrem Ralph-Lauren-Kleid aus wie eine Elfe aus der Disney-Filmkiste. Diese Farbe irgendwo zwischen Lila, Grau und Nude steht ihr als Rotschöpfli besonders - jede andere Farbe würde sie wohl erschlagen. Ich hätte eher auf XXL-Ohrringe gesetzt als auf die Kette im Panzerknackerstil, doch der Rest ist wirklich märchenhaft.
4. Very not
Das Verrückte ist ja, dass viele auf dem Roten Teppich deshalb nicht wirken, weil sie sich grosse Roben nicht leisten können. Unternehmergattin Gisela Muth haut aber bekanntlich immer sehr viel Geld auf den Putz und sieht trotzdem nicht so aus. Man weiss nicht, wo anfangen: die Spitzeneinlagen, die Handschuhe, die Gogo-Schuhe und der Schmuck. Alles wie aus dem Second-Hand-Domina-Laden. Sorry, Gisela...
5. Very not
Sonst bin ich sehr Fan von Natascha Ochsenknechts Ist-mir-alles-egal-Kleiderstil. Pinke Haare, Nerd-Brille, Sneakers und zerrissene Jeans finde ich recht okay. Doch dieses Kleid hier tut - wie sagt Guido Maria Kretschmer so schön? - nichts für sie. Um die Hüfte trägt es auf und der Herzausschnitt (grundsätzlich ganz schwierig), nimmt ihr den letzten Pfuus aus dem Dekolleté. Das kann sie besser...
6. Very not
«So spiessig», ist wohl der Begriff, den ich München so oft höre wie noch nie. Und er trifft leider auf Ilse Aigner zu. Natürlich ist es gemein, sie mit einer Viktoria Lauterbach zu vergleichen, aber die Kunst ist ja, sich ideal zu verpacken, auch wenn man keine 20 mehr ist und keine Size Zero trägt. Aber das hat nicht hingehauen. Der Ausschnitt erinnert an Angela Merkel in der Osloer Oper und der Stoff des Kleides zaubert mit der Zweifarbigkeit einen «Seht her, hier ist mein Bauch»-Effekt. Schade, Jane Fonda ist 27 Jahre älter und löst es auch anders.
Bussi, Bussi aus München.