Es vergeht keine Woche - ja fast keinen Tag - an dem ich nicht erfahre, was Kim Kardashian so macht. Ob sie essen geht, sich die Haare färbt oder ihr Kind in die Krippe bringt... Wir sind dank Instagram immer live dabei. Es gibt aber auch Leute, die wahnsinnig berühmt sind, und doch wissen wir so gut wie nichts über sie. Bewusst wird man sich dessen vor allem, wenn man wegen eines Interviews anfragt oder nur ganz sachte versucht zu recherchieren...
Stefan Raab
Er liebt gute Einschaltquoten und dicke Schlagzeilen, wenn es um «Schlag den Star», seine Wok-WM oder den Klassiker «TV Total» geht. Nur sein Privatleben ist so geheim wie Tebartz-van Elsts Kontostand. «Schon seit Jahren hat der Moderator eine Frau an seiner Seite. Mit dieser hat er wohl auch zwei Töchter. Angeblich handelt es sich bei Raabs Lebensgefährtin um eine Mitarbeiterin bei Brainpool TV mit dem Namen Nike, die er 1997 bei der Arbeit kennengelernt haben soll», schreibt News.de. Uh uh, würde nicht in jedem Satz noch «angeblich» stehen, würde dem Online-Portal eine dicke Klage drohen. Mit rechtlichen Schritten hat er nämlich mindestens so viel Erfolg wie mit seinen Sendungen.
Lena Meyer-Landrut
Seit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest ist sie europaweit bekannt wie ein bunter Hund. Doch als Ziehkind von Stefan Raab macht sie es wie ihr Meister: Sie hält sich bedeckt. Ein Interview anzufragen ist leicht, eins zu bekommen, fast unmöglich. Und über ihre Familie und ihren Freund weiss man fast nichts, denn es gibt ein einziges Abschussbild im Netz von ihrem Schatz. Nur dass es ihn gibt, das ist klar, und dass er ihr Traumprinz sei: «Ja, ich bin seit hundert Jahren vergeben», sagte sie einst in der Zeitschrift «IN», «er ist eine Konstante».
Xavier Naidoo
Es war eine kleine Sensation, als er in der zweiten Staffel seiner erfundenen Sendung «Sing meinen Song» ganz beiläufig erwähnte, dass er ein Kind hat - seit einem Jahr. Doch gibt es weder ein Foto des Kindes, noch von der Frau, noch weiss man, wie sie heisst. Seit bald 20 Jahren steht der Typ in der Öffentlichkeit, verkauft Millionen von Platten, lieferte mit «Dieser Weg» den WM-Song für die deutsche Nationalmannschaft 2006 und lebt selbst wie ein Phantom...
Cro
Und von ihm kennen wir nicht mal das Gesicht. Okay, ich gebe zu, ich habe kürzlich ein Foto zugespielt bekommen, aber für die Öffentlichkeit ist er der Typ mit der Pandamaske. Und das ist auch gut so. Er verkehre immer noch mit den gleichen Leuten wie früher, schreibt Focus.de. «Und wer weiss, ohne Maske wäre ich jetzt vielleicht voll der Assi, total abgehoben, hätte drei russische Topmodels flachgelegt und schon ein Kind.» Ha ha.
Als ich vor zehn Jahren mein erstes Praktikum machte, erklärte mir mein Mentor, dass es sich mit Journalisten und den Promis wie mit Liftfahren verhalte: Steigen sie unten gemeinsam ein, fahren sie gemeinsam hoch. Fährt der Lift aber wieder hinunter, stehen die Journalisten noch immer im Lift und sind nicht weg, nur weil das die Promis gern hätten.
Wer also Lust hat, berühmt zu werden, der muss sich auf Journalisten einlassen, die Türe aufhalten, wenn der Lift sich öffnet und es aushalten, wenn sie bei allen Auf- und Abstiegen mit dabei sind. Wer das nicht will, sollte alleine Lift fahren - oder die Treppe nehmen...
Bussi, Bussi aus München.