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Endlich Schluss gemacht und zugenommen!

Mit meinem langjährigen 'Freund' namens Zigarette für immer Schluss zu machen, ist mir weniger schwer gefallen, als mich mit meinen neuen Pfunden anzufreunden!

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Endlich Schluss gemacht und zugenommen!
@flickr.com

Es ist schon unfair, dachte ich damals, als ich nach Monat drei immer noch rauchfrei, am frühen Morgen wieder ein Pfund mehr auf die Waage brachte! Verflixt noch mal, was ist denn los!? Ich überlegte kurz. Ich esse doch nicht mehr als vorher? Weder mehr Gelüste, noch plötzlich Süsses, noch sonst was anderes... oder nicht? Vielleicht liegt es daran, dass ich nach drei, vier Mal um den Rhein joggen so viele Muskeln bekommen habe? Schön wär's!

Ich googelte mal in diesen unzähligen 'wer-weiss-was' Foren nach. Eine Zunahme liege meistens am plötzlich verlangsamten Stoffwechsel, sagen die einen. Die anderen meinen, der Grund sei das Bedürfnis der oralen Ersatzbefriedigung! Aha! Was anscheinend soviel heisst wie, dass wir danach mehr bis doppelt so viel essen. Kann ich bei mir auch ausschliessen. Ich weiss es also immer noch nicht und google weiter. Nach einer Weile glaube ich den Grund endlich gefunden zu haben. Ich esse nicht plötzlich mehr, aber ich esse seit meinem Rauchstopp normal!

Als Raucherin konnte ich mein Frühstück weglassen. Stattdessen gab es einen Kaffee und eine Zigarette. Bis zum Mittagessen immer noch nichts im Magen, aber drei, vier Zigaretten und danach reichte meistens ein Sandwich oder ein Salat aus. Falls am Nachmittag der Hunger kam, 'befriedigte' ich mein Bedürfnis wieder mit einer Zigarette und einem Kaffee. Und abends konnte ich dann wirklich schlemmen, denn ausser einem Sandwich, ein paar Kaffees und mehr als ein halbes Paket Zigaretten, gab es noch nicht viel an Kalorien. Dass sich diese Schlemmereien nicht auf der Waage bemerkbar machten, war ja auch kein Wunder. Und das ging so über die Jahre, ohne dass ich ausser in den Ferien, etwas an meinem Essverhalten gross verändert hätte. Bis vor ein paar Wochen.

Heute, ohne Zigaretten, frühstücke ich, esse zu Mittag, zwischendurch ein paar Früchte und Gemüse und abends auch noch einen kleinen Happen. Nebst dem, dass ich so froh bin, von meiner langjährigen Rauchsucht befreit zu sein, geht es mir körperlich und moralisch viel besser. Nicht nur, dass ich nach meinem Check-up gesund bin, mich jetzt ausgewogener ernähre, fühle ich mich endlich frei und fit. Kürzlich sagte mir eine Bekannte, als ich ihr das wegen meinen Pfunden erzählte: "Siehst du, deswegen werde ich nie aufhören zu rauchen, weil ich nicht zunehmen will!". Das war die wohl doofste Raucherausrede, die ich je gehört habe. Und was wäre mir da lieber? Schlank und krank oder eine gesunde Ex-Raucherin mit ein paar Pfunden mehr?

am 19. April 2010 - 16:45 Uhr, aktualisiert 21. Januar 2019 - 01:36 Uhr