Die Welt teilt sich nicht in Frauen und Männer oder in Alte und Junge. Nein, die Welt teilt sich in Microsoft und Apple, in Gates und Jobs. Haben sich die beiden Gruppen zu Steve Jobs’ Lebzeiten noch spöttisch beäugt, gehen die Emotionen nach seinem Tod erst richtig hoch.
Mac-Jünger trauern auf Facebook und Co. öffentlich und herzzerreissend. Manche Microsoft-User wittern nun die Chance, endlich mal richtig über den Typen herzuziehen.
Kein Gott, aber gescheit
Nein, Steve Jobs war kein Heiliger. Er war ein brillianter Unternehmer. Das heisst nicht, dass er ein guter Mensch war. Das wissen wir nicht. Wir kannten ihn nicht. Es heisst, er sei seinen Angestellten gegenüber nicht der Netteste gewesen. Er hat aber mit ihnen auch unzählige Innovationen hervorgebracht. Apple-Fabriken in Asien liessen Leute zu Hungerlöhnen arbeiten. Das tun aber Hersteller anderer Produkte ebenso.
Tatsache ist, dass ein Mensch, der ein bedeutendes Unternehmen aufgebaut hat und der in der Computerindustrie sehr viel weitergebracht hat, gestorben ist. Ein Mensch ist gestorben, viel zu jung und an einer schweren Krankheit. Das ist kein Grund, ihn in den Guru-Status zu heben. Aber auch nicht, ihn nach dem Tode ohne Respekt mit den Füssen zu treten.
Ein Lob der Funktionalität
Bin ich Apple-Jüngerin, bloss weil auch ich gerne schwarze Rollkragenpullover trage? Weil ich an einem Mac sitze? Nein. Ich schätze es nur, einen Blogbeitrag wie diesen ohne jegliche Fehlermeldung am Bildschirm schreiben zu können. So einfach ist das.
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- Über Tote spricht man…nicht?
am 13. Oktober 2011 - 15:04 Uhr, aktualisiert 21. Januar 2019 - 01:40 Uhr