Als ich noch Single war und mir in Frauengesprächen einen netten Mann herbeiwünschte, wurde ich für diese Wortwahl belächelt. „Nett“ gilt in dieser Welt als Beleidigung und nicht als positives Attribut.
„Arschloch“ ist eher auf der Wunschliste des weiblichen Geschlechts. Weil bei netten Männern funke es nicht, das sind Schlappschwänze und Weicheier. Da stimme theoretisch alles, aber in der Realität fehle etwas. Ist doch immer dasselbe.
Da draussen hört man Geschichten von wunderbaren, intelligenten und gutaussehenden Frauen, die auf Rüpel treffen, das glauben Sie gar nicht. Und die Ladies lassen sich alles gefallen. In vielen Fällen ist der Grund Sex. Da kann man ja noch sagen „Wenigstens der Sex ist gut.“ Aber nicht selten ist nicht mal das der Fall und das Weibsvolk lässt sich trotzdem vieles, wenn nicht alles bieten. Warum, frag ich mich da? Nicht dass ich nie inkonsequent gewesen wäre und keine Fehler gemacht hätte. Gehört ja alles dazu. Aber muss man sich nach 15 Jahren Geschlechtsreife nicht einmal fragen: „Wann ist genug genug?“ Und die Männer, um die es geht, sind ja immer höchstens Affären. Was die Frau nicht daran hindert, ununterbrochen und andauernd an eine Beziehung mit Ehe als happy end zu glauben. Da werden stundenlang SMS analysiert, auch wenn gar keine Antwort auf ein SMS kommt. Weil, eventuell, hat er grad Dhiarröe und ist bestimmt deswegen unabkömmlich.
Nun denn: Wenn Schlappschwanzismus bedeutet, dass man auf jede Kontaktaufnahme eine Antwort vom Mann bekommt, er einen nicht nur sehen will, wenn er a)betrunken, b) Testosteron-Überschuss hat oder c) beides der Fall ist…
Dann, ja dann muss ich sagen: Mein Name ist Miss Meyer und ich bin Schlappschwanzaholic!
PS. Der amerikanische Künstler Roy Lichtenstein hat obiges Phänomen erkannt und hübsch in ein Gemälde (noch mehr oben) verpackt.
am 1. Juli 2010 - 08:38 Uhr, aktualisiert 21. Januar 2019 - 01:37 Uhr