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Der ganz normale Wahnsinn

Fünf Regeln in der Kindererziehung, die ihr knicken könnt

Unsere Familienbloggerin merkt je länger je mehr, wie viele unnötige Gedanken sie sich gemacht hat im Bezug auf ihre Kinder. Deshalb teilt sie hier die wichtigsten ungeschriebenen Gesetze der Erziehung, die ihr getrost vergessen könnt.

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Sandra Casalini Blog der ganz normale Wahnsinn

Im Nachinein findet unsere Familienbloggerin, sie hätte sich viel weniger Gedanken um die Erziehung ihrer Kinder machen müssen. 

Lucia Hunziker
1. Spätestens mit drei Jahren sollte man den Kindern den Nuggi abgewöhnen

Weil sie sonst erstens schräge Zähne bekommen würden, und es sonst zweitens immer schwieriger wird, sie zum Abgeben des Nuggis zu bewegen.

Also erstens hab ich noch nie ein Kind gesehen, das mit Nuggi in die Oberstufe marschiert ist. Zweitens hat Kind 1 bis es fünf Jahre alt war leidenschaftlich genuckelt, dann den Nuggi beim Samichlaus gegen einen Lego-Drachen eingetauscht und nie wieder ein Wort darüber verloren. Und drittens hat es total normale Zähne.

2. Kinder müssen im Haushalt mithelfen

Weil sie das sonst nie lernen und zu verwöhnten Gören heranwachsen.

Es kann doch echt niemand behaupten, dass die Hausarbeit effizienter wird, wenn ein Kleinkind (oder auch ein grösseres) mithilft. Ich hatte jedenfalls keine Nerven, ewig zu warten, bis mal ein Glas in der Spülmaschine stand oder zuzuschauen, wie ein Kind verschüttete Tomatensauce über den ganzen Tisch verteilte und dies «putzen» nannte. Was hab ich mir für einen Kopf gemacht deswegen. Heute, mit 18 und 16, können beide eine Spülmaschine einräumen, und sowohl eine Waschmaschine als auch einen Staubsauger bedienen. Nur die Kaninchen miste nach wie vor ich aus.

3. Spätestens wenn es in den Kindergarten kommt, muss ein Kind im eigenen Bett und Zimmer schlafen

Weil es sonst total unselbstständig wird und nichts allein kann.

Blödsinn. Zumal neuste Studien das Gegenteil sagen: Kinder, welche man im Elternbett schlafen lässt, entwickeln mehr Grundvertrauen, und wer das hat, kann besser loslassen. Beide meine Kinder sind noch bis weit ins Primarschulalter regelmässig ins Elternbett geschlüpft, nicht nur, wenn sie krank waren. Sie sind heute durchaus selbstständig, wissen aber, dass sie sich jederzeit auf ihre Eltern verlassen können.

4. Kinder sollten zumindest eine Sportart ausüben und ein Instrument spielen lernen

Das Schweizer Gesetz für Kinder im Primarschulalter schlechthin. Und ich habs wirklich versucht.

Ich wollte meine Kinder nicht mehr mit Blockflötenunterricht behelligen, und als Kind 2 begann, auf allem Möglichen rumzutrommeln, dachte ich, das sei ein Zeichen. So gabs auf Weihnachten ein Kinderschlagzeug. Das Ding lebte genau eine Woche, dann war es totgetrommelt, und niemand hats je vermisst. Und das Kind lebt bis heute ganz gut damit, dass es kein Instrument spielen gelernt hat.

5. Am Wichtigsten in der Erziehung ist Konsequenz

Weil das Kind sonst ja nichts lernt, und einem auf der Nase rumtanzt.

Erstens, ist das Wichtigste in der Erziehung Liebe, und nichts anderes. Und zweitens kann man schon einem kleinen Kind erklären, dass es letztes Mal an der Migroskasse einen Lolli bekommen hat, weil Mami gerade müde war und nicht diskutieren wollte, und dass sie jetzt hellwach ist und es deshalb keinen Lolli gibt.

Von SC am 27. Mai 2023 - 18:00 Uhr