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Der ganz normale Wahnsinn

Ab auf die Piste - aber bitte ohne Kinder!

Endlich Sportferien. Unsere Familienbloggerin würde gern auf die Skipiste. Aber abgesehen davon, dass es in Corona-Zeiten halt nicht das selbe ist, gibt es in ihren Augen noch einen Nachteil: Sie müsste ihre Kinder mitnehmen.

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Kind lernt Skifahren

So harmonisch gings nicht zu und her, als unsere Familienbloggerin versuchte, ihren Kindern das Skifahren beizubringen. 

Getty Images

Nicht, dass ich nicht gern Zeit mit meinen Kindern verbringen würde. Aber Skifahren mit Kids ist halt immer so ein Ding. Das war schon so, als ich noch klein war. Damals waren ein Grossteil der Lifte am Berg noch Bügellifte - kann sich irgendjemand noch an sowas erinnern?

Jedenfalls war das Lieblingsspiel meines Bruders und mir, auf dem Schlepplift die Plätze zu wechseln: einer hängt sich hinten dran und wartet, bis der andere vorne unter dem Bügel durch die Seite getauscht hat, dann zieht er sich auf der anderen Seite nach vorn. Selbstredend hats uns jedes zweite Mal bei diesem Spiel aus dem Lift gehauen. Ich sehe die «hätten wir die bloss nicht migenommen»-Blicke unserer Eltern noch heute vor mir.

Skilehrerin - aber bitte nicht für die eigenen Kids

Seit ich selbst Nachwuchs mit auf die Piste schleppe, kann ich diese Blicke unglaublich gut nachvollziehen. Ich habe während meiner Gymi-Zeit als Skilehrerin gejobbt, um ein bisschen Geld zu verdienen, und ich hatte - zumindest in meiner Erinnerung - nie irgend ein Problem mit einem Kind. Gut, der Bub, der nicht mit Pinkeln warten konnte, bis wir bei einem WC waren und sich dann hinter einem Baum in die Kapuze seines Skianzugs erleichterte, die er sich danach über den Kopf zog, war eine Geschichte für sich. Aber ich musste ja weder Skianzug noch Kind waschen.

««Ich schwör, ich lass eure Ski hier liegen!» Ich sagte es gefühlte hundert mal. Beim hundertersten mal hab ichs gemacht. Ihre bedröppelten Blicke, als wir im Bähnli sassen, warens wert.»

Jedenfalls behaupte ich gern von mir selbst, dass ich noch jedem Kind das Skifahren beibringen konnte - ausser meinen eigenen. Das Riesen-Theater, wenn man mal hingefallen ist. Die ständigen Erspressungsversuche - «ich mach das und das nur, wenn ich dann das und das darf» - ging mir dermassen auf den Geist, dass ich bei beiden relativ schnell aufgab und sie in die kundigen - und geduldigen! - Hände eines Skilehrers übergab.

Mama-Service auf der Piste

Als sie dann so gut fahren konnten, dass ich sie mitnehmen konnte, ohne dass ich mich aufregte, ging das Theater wieder von vorne los. Anfangs waren ihre Ski ja noch so kurz, dass es nicht so ein Problem war, sie zur Bahn zu tragen. Aber irgendwie gewöhnten sie sich diesen Service nie ab. Ski ausziehen, liegenlassen und tschüss. Mama schaut schon. «Ich schwör, ich lass eure Ski hier liegen!» Ich sagte es gefühlte hundert mal. Beim hundertersten mal hab ichs gemacht. Ihre bedröppelten Blicke, als wir im Bähnli sassen, warens wert. Nur - wer ist schlussendlich runter, die Ski holen, während sich der arme, verarschte Nachwuchs eine heisse Schoggi reinzog? Kein Kommentar.

«Kind 2 missbraucht mich zum Filmen seiner Stunts auf Ski oder Snowboard im Funpark. Und um den ganzen Tag zwischen Jumps und Rails rumzurutschen, reut mich dann schlicht das Geld.»

Auch heute bin ich eigentlich am liebsten allein unterwegs. Denn Kind 1 will grundsätzlich nicht die Pisten fahren, die ich will. Kind 2 missbraucht mich zum Filmen seiner Stunts auf Ski oder Snowboard im Funpark. Und um den ganzen Tag zwischen Jumps und Rails rumzurutschen, reut mich dann schlicht das Geld. Ich werd also diese Ferien allein auf die Piste. Ich muss mir noch eine Notlüge einfallen lassen: «Hey Kids, ich geh winterwandern. Will jemand mitkommen?» 

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Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 20. Februar 2021 - 17:03 Uhr