Laut Langenscheidt bedeutet das Jugendwort des Jahres «Die Handlung des Abschleppens oder Abgeschlepptwerdens» und hat seinen Ursprung im Partyspiel «Smash or Pass», bei dem man Personen nach Anziehung bewertet – «smash» ist attraktiv, «pass» nicht. Bei der Definition frage ich mich, wie das Wort tatsächlich gebraucht wird. Als Verb? Also «hast du jemanden gesmasht letztes Wochenende»? Ich hab keine Ahnung. Da gibts nur eins: die Kinder fragen.
Beide sagen zwar, sie kennen das Wort, brauchen es selbst aber nicht wirklich. «Das tun nur kleine Kinder, Alter.» – «Kleine Kinder brauchen ein Wort, das Abschleppen bedeutet?» – «Kleine Kinder sind die so 14-, 15-Jährigen.» Sagt der 16-Jährige. «Und es bedeutet nicht Abschleppen», sagt die 18-Jährige. «Sondern?» – «Ich brauchs manchmal für hübsch. Also der oder die ist smash heisst, er oder sie ist attraktiv. Aber es gibt auch solche, die brauchens für alles Gute.» – «Zum Beispiel?» – «Die Party war smash, deine Schuhe sind smash, der Film ist smash … » – «Also cool?» – «Ja.» Damit wär das geklärt.
Nummer zwei auf der Jugendwort-Liste: «bodenlos». Bedeutet schlecht, unvorstellbar, mies. Und ist laut meinen Kindern ein Wort, das nur deutsche Influencerinnen und Influencer brauchen. Aber auch diese Worte kommen irgendwann in der Schweiz an. Ich geh also davon aus, dass sich Sätze wie «der ist bodenlos blöd, Alter» irgendwann auch im Wortschatz meiner Kids wiederfinden.
Der dritte Rang gehört dem Wort «Macher» und bezeichnet laut Langenscheidt eine Person, die lieber handelt statt zu zögern. Echt jetzt? Der Fakt, dass sich der Begriff samt Bedeutung schon ziemlich lange in meinem eigenen Wortschatz befindet, bedeutet entweder, dass ich der Zeit gnadenlos voraus bin. Oder dass die Jugendwörter sind, wie alle anderen Modeerscheinungen auch: Sie kommen in regelmässigen Abständen wieder.