«Ich sag dir, was ich mir zu Weihnachten wünsche», sagt Kind 1. «Ist es nicht besser, wenn du einfach Geld bekommst?», frage ich. «Nein. Weil erstens muss ich dann das selbst kaufen gehen, und das ist doof. Und zweitens gibts dann kein Gschenkli, und das ist auch doof. Und drittens gibts dann eh immer zu wenig Geld und ich muss selbst noch was dranzahlen.» Nun denn - der erste Tipp ist simpel: einfach fragen. Teenies haben immer irgendwelche Wünsche, die sie erfüllt haben möchten. Und sie haben es gern, wenn man dies für sie besorgt, und sie es nicht selbst tun müssen - auch wenn sie dann halt schon wissen, was in dem Päckli drin ist. (Das ist, wie online bestellen: man weiss ja schon, was drin ist, ist aber trotzdem beim Auspacken freudig gespannt …. ). Und wenn die Wünsche finanziell eher an der oberen Grenze sind, tut man sich halt zusammen und schenkt gemeinsam.
Ansonsten sind ich und meine Kids grosse Fans von Gutscheinen - auch wenn das jetzt etwas wenig kreativ klingt. Aber man kann diese variieren und auf das Kind abstimmen, so dass Überraschung und Freude trotzdem gross sind. Und schliesslich zusammen mit etwas zum Auspacken verschenken, auch wenns nur Schoggi ist. Denn Gschänkli auspacken muss auch als Teenager noch sein.
Hier meine Tipps für Gutscheine:
Klingt abgedroschen, kommt aber extrem gut an, vor allem wenn die Schenkenden Personen sind, welche im Alltag nicht unbedingt Zeit mit den Kids verbringen, also Göttis, Gottis, Tanten, Onkel, Grosseltern und so weiter. Ein Nachmittag mit Manicure mit dem Gotti, ein Znacht mit dem Götti, ein Eishockeyspiel mit dem Onkel. Und zwar nur zu zweit, ohne Eltern oder Geschwister, die noch stören! Selbstverständlich kann man das auch als Eltern schenken, da muss man sich einfach ein bisschen Gedanken machen, was das Kind mit Mutter und/oder Vater cool finden könnte - und das ist nicht zwingend das gleiche wie mit Gotti oder Onkel.
Ich schenke zum einen auch «normale» Gutscheine von Orten, in denen meine Kids verkehren - zum Beispiel McDonalds oder einer ihrer favorisierten Kleidershops. (Tipp: viele davon gibt es über gesammelte Visakarten-Punkte!) Oder auch mal Apple oder Google Play. Diese mixe ich mit personalisierten Gutscheinen, zum Beispiel: Einmal Ja sagen, wo ich sonst nein gesagt hätte. Einmal vom Bahnhof abholen, auch wenn man sehr gut laufen könnte. Einmal vom Klavier- oder Religionsunterricht abmelden und lügen, man sei krank, obwohl man einfach keine Lust hat.
Es gibt für jeden Monat des folgenden Jahres einen Gutschein in einem definierten Wert (10 oder 20 Franken, je nach Budget). Dieser kann eingelöst werden für einen «akuten» Wunsch, den man sich gerade nicht leisten kann - was im Teenager-Leben ja regelmässig vorkommt. Die Gutscheine können kumuliert und später gebraucht, aber nicht vorbezogen werden. Wer im Januar also etwas Teureres will, darf nicht den Februar-Gutschein vorbeziehen. Aber wer den Januar-Gutschein nicht braucht, kann ihn im Februar zusammen mit dem Februar-Gutschein einlösen. Die Gutscheine sind an einen konkreten Wunsch gekoppelt - ein Kleidungsstück, ein Sushi-Essen mit Freunden - und werden nur zu dessen Erfüllung ausbezahlt. So hat kann man sich ein ganzes Jahr lang immer wieder mal einen Weihnachtswunsch erfüllen.