Das mit diesen Neujahrsvorsätzen ist halt so eine Sache. Ich mache jedes Jahr die gleichen. Und halte sie nie. Meine Top Drei:
1. Ich trage diesen Kindern nicht mehr ständig alles hinterher! «Du bist doch kein Kindergärtler mehr, du kannst deine Ski selbst tragen. Oh nein, du hast dir vorher die Hand verletzt? Lass mal sehen. Du Armer! Komm, gib mir deine Ski. Aber die Stöcke kannst du tragen, oder soll ich die auch nehmen?»
2. Ich passe den Menüplan und den Einkauf nicht mehr immer der Jungmannschaft an. «Was könnte ich heute kochen? Pilzrahmsauce wäre fein. Haha - als ob jemand Pilze essen würde. Ich seh schon die Gesichter. Ratatouille? Ui. Zucchetti, Auberginen und gekochte Peperoni. Dreifacher Fehlpass. Also wieder Spaghetti mit Tomatensauce.»
3. Ich räume nicht mehr die ganze Zeit Klamotten vom Boden. «Kannst du bitte deine Socken IN den Wäschekorb legen und nicht daneben? Doch, du hast jetzt Zeit. Sonst schmeiss ich sie in den Abfall. Und ich kauf dir keine neuen! Wie, ist dir egal? Nein, du kannst sicher nicht barfuss in die Winterschuhe. Ja, ist okay, ich machs, ich stehe ja eh grad hier.»
«Ich stelle mir vor, es ist der 31. Dezember 2029. Meine Tochter ist 25, mein Sohn 23. Wo sie im Leben stehen werden? Extrem schwer zu sagen.»
Das mit diesen jährlichen Neujahrsvorsätzen klappt also nur sehr bedingt. Aber vielleicht lassen sich ja Vorsätze auf die Länge besser umsetzen - schliesslich beginnt dieser Tage nicht nur ein neues Jahr, sondern auch ein neues Jahrzehnt. Ich mache mir also keine Neujahrsvorsätze, sondern Jahrzehntvorsätze. Also, mal schauen. Und mir vorstellen, es ist der 31. Dezember 2029. Meine Tochter ist 25, mein Sohn 23. Wo sie im Leben stehen werden? Extrem schwer zu sagen. Ausbildung, Job, Lebensumstände - ich würde keine Prognose wagen. Ich hoffe, sie sind bis dann ausgezogen. Tu ich das wirklich? Um ehrlich zu sein, kann ich mir heute kaum vorstellen, ohne meine Kinder zu leben. Aber ich werde knallhart sein! Hier also meine drei Jahrzehntvorsätze:
1. Ich werde sie rausschmeissen. «Ja, ich weiss, die Mieten sind teuer, und du kochst nicht gern. Ach, und du hast jetzt Pilze gern? Ja klar kannst du noch ein Weilchen bleiben.»
2. Ich bin keine verdammte Bank! «Ich hab gesagt, richte dir ein Steuerkonto ein, gopfriedstutz. Kannst du mir einmal zuhören? Also gut, noch ein einziges mal! Und Rückzahlung mit Zinsen.»
3. Ich bin nicht die Frau für all eure (Not-)fälle. «Nein, ich hole dich nicht vom Flughafen ab. Also gut, noch dieses eine mal. Nein, du kannst dein Zeug selbst waschen, hast du keine Waschmaschine? Also gut, noch dieses eine mal. Nein, jetzt bin mal nicht ich dran mit Kochen an Weihnachten. Ach, du magst meine Pilzrahmsauce so gern? Also gut, noch dieses eine mal.»
Ich könnte doch einfach die Top Drei der ewigen Neujahrsvorsätze in Jahrzehntvorsätze umwandeln.»
Irgendwie fürchte ich, das mit diesen Jahrzehntvorsätzen ist auch schwierig. Aber hey – ich könnte doch einfach die Top Drei der ewigen Neujahrsvorsätze in Jahrzehntvorsätze umwandeln. Die Chancen, dass ich die bis 2029 gebacken kriege, sind doch einigermassen realistisch, oder?
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