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Der ganz normale Wahnsinn

Ferien-Monolog einer Teenager-Mutter

Die Kids unserer Familienbloggerin haben Ferien, welche sie dieses Jahr mehrheitlich zu Hause verbringen. Die Ausflüge, die ihre Mutter plant, stossen nicht immer auf grosse Begeisterung, wie die folgende Ausführung zeigt, niedergeschrieben als mütterlicher Monolog.

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wandern mit teenagern

Ein Wanderausflug mit Teenagern ist bereits eine Herausforderung, bevor man sich überhaupt auf den Weg macht! (Symbolbild)

Getty Images

«Aufstehen! Ja, ich weiss, dass ihr Ferien habt, wir machen einen Ausflug. Wie, das hat dir niemand gesagt? Wir reden seit Tagen davon. Nein, du kannst nicht zu Hause bleiben. Was soll das heissen, du willst mal ein paar Tage am Stück daheim sein? Das ist der einzige Ausflug, den wir in zwei Wochen machen. Jetzt beweg dich mal.»

«Was um alles in der Welt hast DU denn an?»

«Deine Kumpels werden ja wohl einen Tag ohne dich auskommen. Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht denken werden, dass du tot bist, wenn du mal zwei Stunden lang nicht erreichbar bist.»

«Hast du gedacht, das sei ein Modegag, als du gestern Abend Handschuhe, Mütze und Wanderschuhe aus dem Keller holen solltest?»

«Was um alles in der Welt hast DU denn an? Wir gehen aufs Jungfraujoch, da ist Winter! Was soll das heissen, das hat dir niemand gesagt? Hast du gedacht, das sei ein Modegag, als du gestern Abend Handschuhe, Mütze und Wanderschuhe aus dem Keller holen solltest?»

«Oh Shit, ich hätte nicht Museum sagen sollen.»

«Jetzt macht mal ein bisschen vorwärts, sonst verpassen wir den Zug. Nein, wir können unterwegs was essen. Nein, du stirbst nicht dort. Das ist keine Seilbahn, die da hoch fährt, sondern ein Zug. Du siehst die Höhe nicht, man fährt im Berg drin hoch. Um Himmels Willen, der Berg ist Millionen Jahre alt, der fällt ganz sicher nicht genau dann zusammen, wenn wir drin sind!»

«Wirklich – die Chance, dass du verhungerst, ist noch kleiner als die, dass der Berg einstürzt, ich schwörs!»

«Ja, es gibt da auch was zu essen. Wirklich – die Chance, dass du verhungerst, ist noch kleiner als die, dass der Berg einstürzt, ich schwörs! Das ist echt cool dort, du wirst sehen. Es gibt eine Eisgrotte und ein Museum. Oh Shit, ich hätte nicht Museum sagen sollen. Ja, ich weiss, du bekommst Bauchweh wenn du dieses Wort hörst. Es ist nicht wirklich ein Museum. Mehr so eine Erinnerung an die Bergarbeiter.»

«Du fällst nicht in eine Gletscherspalte. Ausser du springst rein.»

«Was mit den Bergarbeitern passiert ist? Ääääh – ich weiss auch nicht so genau. Das müssen wir eben dort schauen. Ja, gut, sie sind abgestürzt, als sie die Bahn gebaut haben. NEIN! DU STIRBST NICHT! Du baust ja keine Bahn, die gibt’s schon. Nein, du fällst auch nicht in eine Gletscherspalte. Ausser du springst rein. Was? Nein, du kannst nicht aus Versehen in eine Gletscherspalte springen, ganz sicher nicht.»

 

«Was soll das heissen, das nützt eh nichts? Ja nu, nicht meine Sache. Bei mir musst du nicht jammern, wenn du einen Sonnenbrand hast.»

«Wie? Also gut, du kannst meine Schuhe anziehen, ich zieh die anderen an. Und pack Socken ein. Und Sonnencreme, sonst verbrennst du dich wieder. Was soll das heissen, das nützt eh nichts? Ja nu, nicht meine Sache. Bei mir musst du nicht jammern, wenn du einen Sonnenbrand hast. Nein, das heisst nicht, dass es mega heiss ist da oben! Im Winter scheint ja auch oft die Sonne und es ist trotzdem kalt. Sonnenbrille nicht vergessen. Und jetzt Abmarsch!»

«NEIN. DU STIRBST NICHT. DU KANNST NICHT ZU HAUSE BLEIBEN. WIR GEHEN JETZT. ENDE DER DISKUSSION.»

Mehr von Familien-Bloggerin Sandra C. lest ihr hier.

Familienbloggerin Sandra C.
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Von Sandra Casalini am 1. August 2020 - 18:09 Uhr