Das Schöne am Älterwerden als Mutter ist, dass Schritt für Schritt, je älter die Kinder werden, die Annehmlichkeiten der früheren Kinderlosigkeit wieder zurückkehren. So bin ich mittlerweile in der Phase angelangt, in der meine physische Präsenz zwar immer noch nötig, aber bei Weitem nicht mehr so wichtig ist. Mit ihren fast 17 und 19 Jahren führen die Kids mittlerweile zu einem grossen Teil ihr eigenes Leben, und können auch mal ein Wochenende allein gelassen werden.
Daran, dass sie öfter mal erst nach Hause kommen, wenn ich schon lange schlafe, hab ich mich auch gewöhnt. Ich schreibe ihnen jeweils ein kurzes Gute-Nacht-WhatsApp und erbitte eine kurze Antwort, die kommt meist ziemlich prompt. Seither sind die schlaflosen Nächte definitiv Geschichte. Das dachte ich zumindest.
Ich fühle mich wieder wie mit einem Neugeborenen
Nach der Trennung vom Vater meiner Kinder und längerer Zeit als Single habe ich seit einiger Zeit wieder einen Mann an meiner Seite. Sozusagen gratis mitgeliefert wurden zwei Katzen. So Rasse-Dinger. Ich nenne sie Designerkatzen. Unglaublich süss, unglaublich verwöhnt. Die dürfen alles – eben auch nachts ins Schlafzimmer.
Und während Katze 2, die Jüngere, sich einfach hin und wieder am Fussende des Bettes zusammenrollt und dort schläft, was total akzeptabel ist, trampelt Katze 1 mitten in der Nacht auf dem Bett – und auf mir – herum, letzthin lief sie zweimal über meinen Kopf. Je nachdem miaut sie auch in mein Ohr, weil sie findet, es sei jetzt Zeit zum Spielen. Das Schlimmste: Meine Babys konnte ich jeweils stillen, wenn sie weinten, danach war wieder Ruhe. Was ich machen muss, damit diese Katze mich schlafen lässt, hab ich keine Ahnung. So fühle ich mich morgens öfter mal wieder so, als ob ich ein Neugeborenes hätte, das mich regelmässig aufweckt.
Und genau wie bei Babys auch, kann man der Katze auch nicht richtig böse sein, wenn sie einen dann mit ihren Kulleraugen anschaut und schnurrt, wenn man sie streichelt. Abgesehen davon gibts den Mann halt nur mit diesen Katzen – ich bin mir ehrlich gesagt nicht mal sicher, ob er, wenns brennen würde, zuerst mich oder die Katzen retten würde. So hab ich halt hin und wieder eine Nacht mit Katzenjammer(n). Ich hab ja glücklicherweise noch mein eigenes Zuhause mit zwei Teenagern – und eme tüüfe gsunde Schlaf!