Lieber Peter Spuhler
Eine fabelhafte Erfolgsstory, die Sie da geschrieben haben. Eine der besten. 1989 übernehmen Sie Stadler Rail mit 18 Mitarbeitern. Nur 30 Jahre später gehört das Unternehmen zu den internationalen Playern im Eisenbahnbau, neben Giganten wie Bombardier, Alstom, Siemens, mit 8500 Beschäftigten und einem Umsatz von 2 Milliarden.
Und jetzt wirds spannend. Wir Bahnfans können an Ihrem Erfolg teilhaben. Sie gehen an die Börse und wollen das Aktienkapital, das zu 80 Prozent noch Ihnen gehört, dem Publikum öffnen. So dass alle börsenmässig isebähnle können. «Weisst du, dieser Zug gehört auch ein bisschen uns», wird der Vater zum Sohn sagen. Die Idee von der Stadler- Volksaktie ist hervorragend.
Begehrt sein ist schön. Begehrt bleiben viel besser
Wir Schweizer haben ja eine emotionale Bindung zur Bahn wie kein anderes Volk. Die SBB gehören uns! Darum dürfen wir auch laut ausrufen, wenn ein Zug verspätet oder überfüllt ist. Jetzt gehören dann auch die Wagen uns. Sobald ich meine Aktie habe, werde ich Ihnen den Tarif durchgeben, wenn mal eine Tür klemmt (wie bei Bombardier)! Ihnen selbst scheint es zurzeit blendend zu gehen. Ihre Züge sind begehrt und Sie selbst auch.
Schon spricht man wieder von einem Bundesrat Peter Spuhler. Aber Sie haben es wie eine schöne Frau. Begehrt sein ist schön, begehrt bleiben viel besser. Wobei die SVP natürlich einen Bundesrat von Ihrem Format als Nachfolger von Ueli Maurer schon brauchen könnte. Blocher-Klone haben beim Parlament keine Chance. Aber was wollen Sie im Bundesrat? Wo Sie doch gewohnt sind, weitreichende Entscheidungen als exekutiver VR-Präsident nicht im Berner Tempo zu fällen.
Mit freundlichen Grüssen
Peter Rothenbühler