Gleich zwei Schweizer Stars wurden am Samstagabend bei «Verstehen Sie Spass?» auf die Schippe genommen. Einer von ihnen war Kabarettist Emil Steinberger, 86, der andere Sängerin Beatrice Egli, 31. Wir sind uns wohl alle bei Folgendem einig: Sympathischer kann man unsere kleine Nation bei ORF, ARD und SRF zeitgleich nicht vertreten.
Bei Frohnatur Egli fällt es schwer, sich vorzustellen, dass sie auf einen organisierten Spass negativ reagieren könnte. Folgendermassen wurde die Sängerin reingelegt: Während «Verstehen Sie Spass?» live im Fernsehen lief, stand Egli in der Nähe auf der Bühne vor Tausenden Fans. Im Laufe des Konzerts crashten vier Rocker die Bühne und fingen an, die Sau herauszulassen. Einer zerschmetterte gar eine Gitarre auf dem Boden.
An Eglis Stelle hätte ich panisch reagiert. Aber ich bin ja auch keine international erfolgreiche Sängerin. Und ich bin vor allem nicht Beatrice Egli. Die Schwyzerin sang weiter und meinte lediglich: «Ich wusste gar nicht, dass ich so harte Fans habe.» Der Egli kann offensichtlich gar nichts die Laune versauen.
Wirklich ganz fest lachen musste ich schliesslich bei Emil Steinberger. Ihn traf es ebenfalls während eines Auftrittes. In Basel, während er auf der Bühne stand, erhob sich ein deutscher Zuschauer und beschwerte sich, dass er das Schwiizerdütsch nicht verstehe. Mehrfach wurde Steinberger bei seiner Aufführung von ihm unterbrochen. Schliesslich erhob sich ein zweiter und begann von Schweizer- auf Hochdeutsch zu übersetzen. So entspannt, wie Emil doch ist, so ungemütlich wurde es ihm nach der siebten Unterbrechung.
«Wenn Sie noch einmal reinreden, muss ich Sie rausschmeissen lassen», sagte er zum engagierten Unruhestifter. Dann betrat «Verstehen Sie Spass?»-Moderator Guido Cantz, 48, die Bühne und löste die Situation auf. Und natürlich fand das Emil wahnsinnig komisch.
Neun Monate lang musste Emils Frau Niccel, 54, dicht halten. Sie war natürlich von Anfang an in den Streich eingeweiht.
Die Schweizer des Abends hätten unsere Nation tatsächlich nicht besser vertreten können. Beide blieben geduldig, professionell und behielten die Fassung. Ich hab mich zweimal schlapp gelacht und musste mir eingestehen, dass ich an der Stelle der veräppelten Promis nicht so schweizerisch reagiert hätte.