Das war so entertaining, diese erste Folge von «Switzerland’s Next Topmodel». The perfect Show für einen Freitagabend. Und da gab es so much English. Das fand ich voll annoying. Der main Judge, Model Manuela Frey, 23, sucht in der zweiten Staffel unter 20 Kandidatinnen und Kandidaten das Schweizer Nachwuchsmodel. Und während ich nicht der alltime Frey-Fan bei der ersten Staffel war, so muss ich meine Meinung über sie revidieren. Ich find die eigentlich ganz nice.
Mit ihr zusammen in der Jury sitzt dieses Mal Influencerin und Schauspielerin Zoë Pastelle, 20. Und da hab ich ein kleines Problemchen: So wunderschön Pastelle auch ist, so unglaubwürdig finde ich eine Jury, die teilweise jünger ist als die Kandidaten selbst.
Don’t get me wrong: Ich finde junge Menschen können absolut kompetent sein und junge Professionals soll man fördern. Aber für die Glaubwürdigkeit des Formats hätte ich eine etwas reifere Jury bevorzugt. Jemand mit mehr Format und mehr Erfahrung. Jemand, der wirklich in der Position ist, zu richten, weil er aus langer Erfahrung weiss, was auf dem Markt funktioniert und was nicht.
Anyhow. Die Sendung begann mit einem «Personality Shoot». Es ist ganz wichtig, dass es «Personality Shoot» heisst, weil kein Mensch würde das ernst nehmen, hiesse es «Persönlichkeits Shoot». Bei dem Shooting ging es – man rate – um Personality. Hätte ich für jedes Mal, als das Wort «Personality» gefallen ist, einen Shot trinken müssen, hätte ich noch vor der zweiten Werbepause auf dem Boden gekrochen.
Beim «Personality Shooting» mussten die Kandidatinnen und Kandidaten sich selbst (was auch immer das heisst) und vor allem Power zeigen. Straight forward sein. Und strong in die Kamera schauen. Beim ersten tollen Foto von Kandidatin Gaby hätte man sagen können: «Das ist voll sie.» Aber wenn man stattdessen «this is her» sagt, ist das irgendwie viel mehr Fashion und so. Es hat dann mehr Power.
Vier mussten schliesslich den Wettbewerb noch vor der zweite Challenge verlassen. In der zweiten Runde erwartete die Kandidatinnen und Kandidaten ein Catwalk mit Upcycling-Kleidung eines Schweizer Designers. Da ist es wichtig, dass man mit «Attitude» läuft. So straight forward und so. Und wer durch eine special Performance auffällt, hat eh gewonnen. Das ist voll nice. To overact hingegen voll nicht.
Nach zwei Stunden habe ich mehr Englisch gehört als während meines ganzen bisherigen Lebens auf MTV. Das fand ich lame. Bei einem Schweizer Format sollten wir doch proud auf unser Schwiizerdütsch sein und diesen Stolz demonstrieren. Das mag ein altmodischer Gedanke meinerseits sein, aber auch Gerstensuppe ist altmodisch und dennoch super.
Insgesamt aber fand ich den Start der neuen Season unterhaltsam, schön anzusehen und auch ziemlich gut umgesetzt. Auch wenn das Hinhören etwas irritating war.