Ich habe ein Trauma, ein schreckliches «Praktische Geschenke»-Trauma. Machen wirs kurz: Herzkumpel hat mir einen Staubsauger geschenkt. Schlimmer noch: einen Gutschein für einen Hand-Staubsauger. Zu Weihnachten, unter dem festlich geschmückten Baum! Geliefert wurde er dann pünktlich - ein paar Wochen später. Ich erinnere mich an meine Freundin Andrea. Die mal ein Bügeleisen geschenkt bekam. Sie nahm das dann zum Anlass, sich zu trennen. Jugendlicher Leichtsinn - heute haben die beiden nämlich drei gemeinsame Kinder.
Jedenfalls war mein Groll über die Tatsache gross, dass entgegen meinen romantischen Bedürfnissen, eine orange (Hermès-) oder eine türkise (Tiffany’s-)Schachtel auszupacken, ein profanes Haushaltgerät im Anflug war. Und wuchs ins Unermessliche. Von der Symbolik mal ganz abgesehen. Ein Staubsauger ist doch, sofern man im gleichen Haushalt lebt (und das tun wir, noch!!!!), ein Geschenk an die Allgemeinheit. Ich war so lange wütend, bis die kluge Dame im rosa Kittel und in zarten Netzstrümpfen im Wäschegeschäft fragte, ob sie die Rechnung für die Sachen nach Hause schicken dürfe. «Ja», sagte ich grosszügig - und betrachtete die Sache als erledigt.
Sie wurde dann auch stillschweigend bezahlt, die Rechnung. Und jetzt die Überraschung: Das profane Haushaltgerät (meine Freundinnen nennen es inzwischen zärtlich das «Frauengewehr») stellte sich als das It-Piece der Staubsaugerkultur heraus. Der Dyson Digital Slim ist rekordverdächtig zackig, schnell zur Hand und macht - äähhmm - einfach sehr glücklich. Ich möchte keinen einzigen Tag mehr ohne ihn verbringen. Und auch nicht ohne meinen Herzkumpel, versteht sich.