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Sale, pepe e pomodoro

So isst die Welt: Lily kocht ghanaisches Fufu mit light Soup

Zu Besuch bei Freunden: Kochbloggerin Zoe Torinesi liess sich diesmal von der vierfachen Mutter Lily afrikanisch bekochen und verrät, wie das traditionelle Menü zubereitet wird. Die grösste Herausforderung ist jedoch nicht das Rezept - sondern das Essen mit den Händen!

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Die zweite Folge von «So isst die Welt» führten mich und meine Freundin Jaqueline nach Solothurn, wo die ghanaische Vierfach-Mama Lily zu einem afrikanischen Abend geladen hat. Die 38-Jährige, die aussieht wie Mitte 20, ist eine Powerfrau, und ihr trockener Humor hat unsere Lachmuskeln während Stunden ordentlich beansprucht.

Die kulturellen Unterschiede sind vor allem beim Dokumentieren des Rezepts aufgefallen: Die afrikanische Art der Genauigkeit ist nämlich eine ganz andere als unsere. So habe ich mit meinem Zetteli die punktgenauen Mengenangaben aufschreiben wollen - was aber nicht so einfach war, weil im Gegensatz zum aufgeschriebenen «one whole Knoblauch» (ein ganzer Knoblauch!) am Ende doch nur vier Zehen in der Fleischsuppe lagen. Lily fragte dafür ständig: «Are you watching, Zoe?!» Weil man in Afrika wohl einfach konzentriert zuschaut und sich die Zutaten merkt, anstatt wie ein Heftlimacher dazusitzen und alles pingelig genau zu notieren.

Das Exotischste für mich waren dann übrigens nicht die Speisen, sondern das Essen mit den Händen. Während unsere Gastgeberin elegant und sauber ass, haben ich und meine Freundin gegessen wie die Schweinchen. Anders gings einfach nicht. Es hat gespritzt, das Essen fiel runter, und bis wir satt waren, hat es sehr, sehr lange gedauert - weil wir mit den Fingern einfach nicht genug in den Mund geschaufelt bekamen. Ein lustiges und bleibendes Erlebnis!

Sale, pepe e pomodoro: Du bist eine Leidenschaftliche Köchin Lily, hast du das Kochen von deiner Mama gelernt?
Lily: Nein, von meinem Vater. Meine Mutter war arbeitstätig und als Fischverkäuferin oft ausser Haus. Wenn mein Vater nach Hause kam und Hunger hatte, sagte er: «Koch etwas für mich!» Aber weil ich nicht wusste, wie es ging, hat er mir dann jeweils die Speisen beigebracht.

Welche Schweizer Gerichte magst du?
Ich liebe Raclette! Dann mag ich alles, was mit Kartoffeln gekocht wird. Kürbissuppen finde ich super, aber auch Partyfilet mit Nudeln und Gemüse.

Und was magst du gar nicht?
Käse! Ausser Raclette, daran habe ich mich gewöhnt... Käse war für mich, als ich vor 15 Jahren in die Schweiz gekommen bin, etwas total seltsames. Ich dachte mir nur: Was ist denn das?! Fondue finde ich immer noch sehr komisch, das ist ja eine Art Käsesuppe.

Welche Gewürze dominieren in der ghanaischen Küche?
Cayennepfeffer, Zwiebel- und Knoblauchpuder, Curry und Maggi-Würfel.

LILYS MENÜ

  • Fufu: Ein Mix aus Kochbananen und Cassava-Wurzel, der zur Kugel geformt in ganz Westafrika und besonders in Ghana als Beilage zu vielen Gerichten gegessen wird.
  • Light Soup: Das Fufu bildet die Beilage zur Light Soup, man isst Fufu und die Suppe zusammen in einer Schüssel. In die Light Soup kommt Fisch oder Fleisch.
  • Yam Wurzel mit Spinat: Die Struktur der Yam erinnert optisch an Süsskartoffeln, sie schmeckt jedoch ähnlich wie unsere «normalen» Kartoffeln. Dazu gab es Spinat, der in (sehr!) viel Palmöl gegart wurde.



REZEPT
Das Fufu ist als Pulver im Afrika-Shop erhältlich, ähnlich wie Stocki bei uns. Die Wurzelmasse dann einfach analog Beschreibung auf der Packung zubereiten.

*Light Soup à la Lily*
Zutaten:
ca. 1.5 kg Schaf- und Lammfleisch
Ingwer, ein Zeigefinger-grosses Stück
4 Knoblauchzehen
10 kleine Okras
2 Auberginen (siehe Foto) aus dem Afrika-Shop
1 bis 2 Peperoncino schoten
1 Dose Pelati (280 g), gehackt
70 g Tomatenpurée
½-1 Würfel Bouillon
1.5 l Wasser
Salz

Zubereitung:
Fleisch waschen und ohne Fett in Pfanne kurz andünsten (das Wasser vom Waschen reicht zum Andünsten). Gleichzeitig Pelati, Knoblauch, Ingwer und Tomatenpurée pürieren und zum Fleisch in den Topf geben. Das Ganze 10 Minuten köcheln lassen. Danach das Wasser und die gewaschenen Okras (ganz), die Auberginen (halbiert) und die Peperoncinos (geviertelt) beigeben. Die Suppe sollte jetzt 30 bis 60 Minuten köcheln, je nach Grösse der Fleischstückchen. Wenn die Suppe abgeschmeckt und fertig ist, wird sie über das Fufu in der Schüssel gegeben.

Letztes Mal war Zoe Torinesi bei Anisch zu Gast und hat türkische Gerichte kennengelernt. Mehr aus ihrer Kulinarik-Welt finden Sie auch auf ihrer Website cookinesi.com.

am 26. April 2014 - 10:25 Uhr, aktualisiert 21. Januar 2019 - 01:33 Uhr