Welche Rezepte kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie an traditionelle Schweizer Gerichte denken? Züri Gschnätzlets vielleicht? Rahmschnitzel mit Nüdeli? Älplermagronen? Die gute alte Bündner Gerstensuppe geht dabei oft vergessen, dabei schmeckt sie einfach unglaublich gut, wärmt Herz und Seele und ist gar nicht so kompliziert zuzubereiten, wie man vielleicht denkt.
Die berühmteste Suppe Graubündens gibt es in zig Varianten, jedes Tal hat seine ganz eigene Art - bei den einen werden Rippli mitgekocht, bei den anderen Rindfleisch, bei mir kommt nur ein wenig Speck in den Topf. Da Gerstenkörner sehr widerstandsfähig und relativ lange haltbar sind, spielten sie bereits im Altertum eine wichtige Rolle: Bei militärischen Aktionen wurden die Soldaten damit verpflegt und die Gerste gehörte nebst Hülsenfrüchten auch auf Hochseeschiffen zu einem wichtigen Bestandteil der Ernährung.
Für mich ist ganz wichtig, dass die Gerste am Schluss noch Biss hat und die Suppe somit nicht pampig wird. So und nun: viel Spass beim Kochen und Schlemmen
Zutaten Bündner Gerstensuppe à la Cookinesi (4 Portionen)
- 70g Rollgerste
- 200g Speck, in kleine Würfelchen geschnitten
- 1/8 Wirz, in feine Streifen geschnitten
- 1/4 Lauchstange, in kleine Würfelchen geschnitten
- 1/2 Rüebli, in kleine Würfelchen geschnitten
- 1/8 Sellerieknolle, in kleine Würfelchen geschnitten
- Sellerieblätter (vom Stangensellerie)
- 1.2 l Gemüsebouillon
- 1/2 dl Halbrahm
- 1 Lorbeerblatt
- 1 kleine Gewürznelke (Nägeli)
- frische Petersilie, fein gehackt
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
Die Speckwürfelchen in einer Pfanne ohne Fett anbraten, danach das Gemüse und die Rollgerste beigeben und ebenfalls mit dünsten. Bouillon, Lorbeerblatt, Sellerieblätter und Nelke beigeben, aufkochen. Danach die Hitze reduzieren und die Suppe während etwa 45 bis 55 Minuten leicht köcheln lassen, bis die Gerste durch ist. Zum Schluss den Halbrahm beigeben und die Nelke, die Sellerieblätter und das Lorbeerblatt entfernen. Bündner Gerstensuppe mit Petersilie garniert servieren.