Grundsätzlich bin ich, was das Kochen anbelangt, Verfechterin der «Alten Schule». Wenig Schnickschnack, möglichst natürlich sollen die Zutaten sein und die Prozesse ablaufen, genügend Zeit und Musse sind für ein gutes Essen meiner Meinung viel wichtiger als die verrücktesten Techniken und Geräte. Sous-vide gegartes Fleisch ist eine nette Spielerei, die durchaus wunderbar schmecken kann und die ich im Restaurant gerne mal geniesse - in meiner Küche stehen aber weder Räuchergerät noch Trockeneis. Lange Zeit hatte ich nicht einmal einen Steamer.
Im letzten Jahr habe ich jedoch einige Gadgets entdeckt, die mich ungemein fasziniert haben - einige, weil sie einem schlicht wieder einmal vor Augen führen, wie weit die Technik heutzutage ist und was sich die Menschen alles so einfallen lassen, andere, weil ich sie so genial finde, dass sie sogar in meiner Oldschool-Küche zum Einsatz kommen. Wie der Kaffee auch draussen stundenlang heiss bleibt und gleichzeitig mein Telefon lädt, warum ich nie mehr teuren Schämpis wegschütten muss und vor allem: Wie sogar der grösste Pflanzenbanause immer frische Kräuter zur Hand hat, ohne sie auch nur einmal giessen zu müssen - hier meine Tipps:
Der Mug, der Getränke stundenlang kühlt oder erhitzt
Ein junges Team aus Kaffeeliebhabern und Technik-Geeks hat diesen intelligenten Mug erfunden. Ursprünglich wollten sie auf der Crowdfounding-Plattform Indiegogo 30'000 US-Dollar sammeln, um mit der Produktion starten zu können. Bis heute ist zehn Mal mehr Geld zusammengekommen. Der intelligente Mug, der per App gesteuert wird, kann Kaffe oder Tee zum Kochen bringen oder ihn herunterkühlen und das bis zu acht Stunden am Tag. Ausserdem lädt er bei Bedarf das Handy auf und man kann damit Selfies schiessen (Wer braucht denn die Funktion...?). Für 159 US-Dollar ist das Tässchen, das man bisher nur vorbestellen kann, zwar ein genialer, aber auch ziemlich teurer Spass.
Ein Intelligenter Kräutergarten für die Küche
Plantui erinnert an ein kleines Ufo und ist ein Kräutergarten für die Küche. Für Menschen wie mich besonders toll: Er funktioniert auch, wenn man keinen grünen, dafür drei linke Daumen hat. Die Kräuter wachsen nämlich, ohne dass man sich um sie kümmern muss. Die Samen werden in Nespresso-ähnlichen Kapseln geliefert, die man zusammen mit Wasser und zwei Löffeln Nährstoffen ins Gerät einsetzt und von da an spriessen Basilikum, Koriander & Co. als gäbs kein Morgen.
Geräte, die angefangenen Wein haltbar machen
Wenn ihr Wein liebt und in einem Ein-Personen-Haushalt lebt oder wie ich mit jemandem, der keinen Alkohol trinkt, dann wird euch das Problem bekannt sein: Man öffnet eine Flasche Wein oder Champagner, trinkt ein, zwei Gläser und muss oft nach einigen Tagen den Rest wegschütten. Seit letztem Jahr gibt es innovative Geräte wie den Coravin oder zzysh, die eine Art Gas in die Flaschen sprühen, das die Lebensdauer von Wein & Co. trotz der geöffneten Flaschen um viele Wochen oder sogar mehr verlängert. Love it!
Intelligente Kühlschränke
Ein Kühlschrank, der innerhalb kürzester Zeit das Bier genau auf fünf Grad Celsius herunterkühlt oder der piept, wenn das Joghurt alle ist? Auch wenn das an «Zurück in die Zukunft» erinnert, ist der intelligente Haushalt bereits Realität. Das iPad reguliert den Backofen, auf dem iPhone kann von unterwegs der Bestand des Kühlschranks reguliert werden. Braucht es das wirklich? In einigen Jahren werden wir wohl unseren Grosskindern erzählen: «Weisch, früecher het me der Bachofe vo Hand bedient, es het so grossi rundi Chnöpf gha...»
Per App reguliertes Fleischthermometer
Last but not least ein Ding, das in meiner Küche regelmässig zum Einsatz kommt und heiss geliebt wird. Ich kann mir die Garzeiten von Fleisch irgendwie nie richtig merken und habe mit diesem Gerätli einen super Helfer gefunden. Per App wählt man aus was für ein Fleisch in die Pfanne kommt und wie man es gegart haben möchte. Sobald das Fleisch die perfekte Temperatur erreicht hat piepst es. Das hört sich vielleicht nicht spektakulär an, ist es aber. Das Gargut wird nämlich einfach perfekt.
Soviel ich weiss, kann man das Gerät nicht kaufen, ich habe es damals mit einer Einladung für einen Event zugeschickt bekommen. Im Internet findet man aber ganz bestimmt ähnliche Modelle.